Während der Weihnachtsfeiertage waren von den 255 praktischen Kassenärzten in Kärnten nur 96 im Dienst. Als die Grippewelle- früher als üblich- ausbrach, stürmten die Patienten die Spitalsambulanzen, die völlig überlaufen waren. Um einen solchen Missstand in Zukunft zu verhindern, hat Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) gestern zu einem runden Tisch geladen. Gebietskrankenkasse (KGKK), Rotes Kreuz und Vertreter der Ärztekammer haben sich auf einen Lösungsansatz geeinigt.
KGKK-Direktor Johann Lintner nach dem Gespräch: „In Zukunft werden wir die Kassenärzte dazu auffordern, ihre Dienstzeiten besser zu koordinieren. Ich hoffe, dass dieses Modell schon in den bevorstehenden Osterferien funktionieren wird.“ Das setzt die Kooperation der Mediziner voraus. Denn die haben sich in ihren Kassenverträgen nur für eine wöchentliche Arbeitszeit von 22 Stunden verpflichtet. In den neuen Verträgen mit Jungärzten will die Kasse künftig eine Abstimmung der Dienstzeiten verpflichtend vorsehen.
Koordinierte Dienstzeiten
Nicht nur in Ferienzeiten sondern auch an den Nachmittagen sollen die Dienstzeiten künftig so koordiniert werden, dass im jeweiligen Sprengel mindestens ein Arzt Dienst versieht. Über das Internet und die lokalen Zeitungen sollen die Patienten dann darüber informiert werden, welche Ärzte ihre Dienste anbieten.
Der hausärztliche Bereitschaftsdienst, der mit Jahresbeginn 2015 in Kärnten eingeführt wurde, bleibt weiterhin bestehen. Er steht den Patienten während der Nacht und am Wochenende unter der Telefonnummer 141 zur Verfügung. Die Leitstelle des Roten Kreuzes nimmt die Anrufe entgegen und leitet sie bei Bedarf an den diensthabenden Arzt weiter.
Robert Benedikt