Am Dienstag um 00.40 Uhr sind auf der Zugstrecke östlich des Spittaler Bahnhofes bei einem Richtung Spittal fahrenden Güterzug einige Waggons entgleist.
"Das Unglück hat sich kurz vor Mitternacht ereignet. Dabei wurde niemand verletzt, die Waggons sind auch nicht umgestürzt", sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Der Güterzug war mit Erz beladen, die Waggons müssen nun mit Spezialgeräten wieder auf die Schienen gehoben werden. "Jeder Waggon wiegt um die 80 Tonnen", sagt Posch. Das Erz hätte nach Linz geliefert werden sollen, die Garnitur selbst stammt aus Kroatien.
Die Ursache für die Entgleisung ist vermutlich ein technischer Defekt. Die Bahnstecke ist in diesem Bereich gesperrt. Verantwortliche der ÖBB waren in den frühen Morgenstunden noch vor Ort. Beschädigt wurde vor allem die Oberleitung. Laut Posch ist durch das Unglück Schaden in Millionenhöhe entstanden.
60 Stundenkilometer
Der Güterzug bestand aus 20 Waggons und 2 ÖBB-Triebwägen und war mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern unterwegs, als das Unglück kurz vor der Bahnunterführung Ortenburger Straße passierte. Dabei sprang der zweite Waggon aus den Gleisanlagen. Der Waggon rollte gut 150 Meter neben den Gleisanlagen weiter. Fünf bis sechs weitere Waggons entgleisten ebenfalls, die Triebwägen waren jedoch nicht davon betroffen.
Ein Eisenteil (sogenannter „Radlenker“ – von der Weiche stammend) wurde auf die Fahrbahn der Ortenburger Straße geschleudert. Es wurde aber kein Fahrzeug-Lenker oder Passant gefährdet. Die Unterführung wurde offensichtlich nicht beschädigt.
Bis Donnerstag gesperrt
Aufgrund der überaus schwierigen Bergungsarbeiten, bleibt der gesamte Bahnhof bis mindestens Donnerstag, fünf Uhr früh, gesperrt. Laut Niederlassungsleiter Marco Caruso müssen die Waggons einzeln und mit voller Beladung mittels Kran abtransportiert werden. Diese Nacht werde durchgearbeitet.
Bis Silvester ist noch mit Behinderungen zu rechnen. Für den Personenverkehr wird ein Notbetrieb eingerichtet, der Güterverkehr wird umgeleitet. Zwischen Villach und Spittal gibt es Schienenersatzverkehr eingerichtet, Passagiere des Nahverkehrs müssen zwischen Spittal und Rothenthurn auf Busse umsteigen - der Zeitverlust dadurch beträgt etwa 30 Minuten. Güterzüge und internationale Nachtzüge werden über die Steiermark umgeleitet, sie verspäten sich dadurch um rund drei Stunden.