Es waren rührende Szenen, die sich am Donnerstag auf der Intensivstation des Klinikum Klagenfurt zutrugen. Mit Tränen in den Augen erwartete Christine (48) ihren Bräutigam Gerhard Rindler (55), der von seinem Trauzeugen und Diplomkrankenpfleger Martin Kalidz ins „Trauzimmer“ der Intensivstation gebracht wurde. Im Beisein von Ärzten und dem Pflegeteam gaben die beiden Kärntner vor Standesbeamtin Birgit Gruber einander das Ja-Wort. Die Trauung ist ein kleines Weihnachtswunder - um ein Haar wäre es gar nicht so weit gekommen.
Denn Ende November wurde er in Riegersdorf, Gemeinde Arnoldstein, bei einem Forstunfall lebensgefährlich verletzt. Wie in einer Aussendung der Kabeg berichtet wird, blieb seine Lebensgefährtin Christine Tag und Nacht an seiner Seite.
„Das gab dem Patienten sehr viel Kraft und machte ihm Mut. Es hat sich gezeigt, dass Beziehungen mitunter das Wichtigste im Leben sind“, Rudolf Likar, Vorstand der Anästhesiologie und allgemeinen Intensivmedizin.
Spontaner Wunsch
Die Hochzeit auf der Intensivstation war ein spontaner Wunsch des Paares. Binnen weniger Tage sei alles Notwendige organisiert worden. Christine Rindler war es wichtig auf diese Weise ihrem Mann zu zeigen, dass sie ihm weiter beistehen werde. Besiegelt wurde das Versprechen mit dem Ringetausch zu Leonhard Cohens „Halleluja“.
Kaldiz hatte Rindler seit Beginn seiner Aufnahme betreut: "Dabei stellte sich heraus, dass ich seine Frau von der Pflegeschule her kannte. Nun wurde ich sogar Trauzeuge. Es ist ein einzigartiger Tag für mich."
Noch muss Rindler aber einige Wochen im Klinikum bleiben. Dann beginnt seine Reha. Weihnachten wird der 55-Jährige also nicht zu Hause verbringen können. Aber das Fest wird nachgeholt, wie seine Ehefrau beschlossen hat: "Weihnachten soll aber nicht ausfallen. Sobald Gerhard nach Hause kommt, und auch wenn es im Sommer ist, werden wir einen Christbaum aufstellen."
