Es war ein Kulturbruch innerhalb der SPÖ und gleichzeitig eine neue Option für die Sozialdemokratie, eine Mehrheit abseits der ÖVP zu finden: Jene Koalition, die zwischen FPÖ und SPÖ in Kärnten im Jahr 2004 geschlossen wurde. Zur Erinnerung: Jörg Haider regierte damals bereits seit fünf Jahren als Landeshauptmann, bei der Wahl konnte er die 42 Prozent für die FPÖ halten, aber keinen Zugewinn verzeichnen. Die Selbstzerfleischung der Partei in Knittelfeld wirkte damals noch nach. Die SPÖ unter Peter Ambrozy hingegen gewann 5,5 Prozent dazu und kam auf 38,4 Prozent. Nach einer langen Verhandlungsnacht im Hotel Sandwirth wurde gegen 5 Uhr Früh ein Arbeitsabkommen fixiert. Weil man Chianti zum Begießen trank, bekam das Bündnis den Namen Chianti-Koalition.