Dass der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek nun beste Chancen hat, Landeshauptmann zu werden, steht außer Frage. In der FPÖ wird entsprechend seit Monaten die Erzählung verbreitet, er sei der erste blaue Landeshauptmann seit Jörg Haider. Doch: War da nicht noch Gerhard Dörfler dazwischen? Immerhin folgte er nach Haiders Tod ihm direkt im Amt nach, gewann die Kärntner Landtagswahl 2009 und schied dann nach der vorgezogenen Landtagswahl 2013 aus dem Amt. „Meine politisch-farbliche Zuordnung war wechselhaft“, erklärt Dörfler. Er startete als blauer Landesrat, war dann - nach der Abspaltung des BZÖ - ein oranger Politiker und gewann mit dieser Parteifarbe auch die Wahl 2009. „In der Folge gab es aber wieder eine starke Seitwärtsbewegung in Richtung FPÖ und am Ende, bei der Wahl 2013 sind wir wieder als Blaue angetreten“, sagt Dörfler.

Gram, dass er in der Erzählung der steirischen Freiheitlichen keinen Platz hat, empfindet er aber nicht. „Das berührt mich nicht wirklich. Ich freue mich vielmehr, dass mit Mario Kunasek nun ein blauer Landeshauptmann das blaue Kern-Projekt Koralmbahn eröffnen wird können“, sagt Dörfler.

Seltene Kommentare zur Tagespolitik

Viele Kommentare zur Tagespolitik gibt es vom Kärntner Ex-Landeshauptmann übrigens nicht. Lediglich im vergangenen Sommer war er im Kleine Zeitung Podcast „Maurer & Cik“ zu Gast, bei dem - im Vorfeld der Nationalratswahlen - ehemalige Politiker zu den Bruchstellen mit ihrer Herkunftspartei befragt wurden.