Die FPÖ verdoppelte ihren Stimmenanteil beinahe, ÖVP und SPÖ verloren ihre gemeinsame Mehrheit im steirischen Landtag, die Grünen schrumpften auf die Dimension einer Mini-Partei, KPÖ und die Neos schafften knapp den Einzug ins Landesparlament. Ein Wahltag, der auch in Kärnten nicht unkommentiert bleibt.

FPÖ-Chef Erwin Angerer
FPÖ-Chef Erwin Angerer © Expa/ Johann Groder

FPÖ-Chef Erwin Angerer freut sich erwartungsgemäß: „Mario Kunasek ist der Landeshauptmann, den die Steiermark jetzt braucht. In der Steiermark ist es wie im Bund Zeit für eine positive Wende und eine bessere Zukunft. Dieses Ergebnis ist aber auch eine schallende Ohrfeige für ÖVP-Chef und Noch-Bundeskanzler Karl Nehammer! Er war der große Verlierer der Nationalratswahl, aber statt das Wahlergebnis zu akzeptieren, klammert er weiter an der Macht und will eine Verlierer-Ampel basteln.“ Dass Kunasek in der Darstellung der steirischen FPÖ der erste blaue Landeshauptmann seit Jörg Haider ist und man den Wahlsieg der Freiheitlichen in Kärnten unter Gerhard Dörfler konsequent unter den Tisch fallen lässt, wurde von den Kärntner Freiheitlichen in den letzten Wochen freilich nie kommentiert.

Kaiser mit knappem Kommentar

Kärntens Landeshauptmann und SPÖ-Landesparteichef Peter Kaiser kommentiert das Ergebnis nur knapp: „Der Trend gegen regierende Verantwortungsträger setzt sich besorgniserregend fort.“ Eine Aussage, in der wohl das eigene - durchaus ernüchternde - Abschneiden bei der Landtagswahl 2023 mitschwingt. Die SPÖ kam damals zwar auf 38,94 Prozent, verlor allerdings neun Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2018.

Olga Voglauer, Kärntner Grünen-Chefin
Olga Voglauer, Kärntner Grünen-Chefin © Thomas Hude

Olga Voglauer, Landeschefin der Grünen und Generalsekretärin der Partei im Bund, zeigt sich angesichts der Halbierung der Mandate enttäuscht. „Die Prognosen haben leider Recht behalten: Das ausgerufene Duell um Platz eins, taktisches Wählen und die Stimmungsmache gegen Klima- und Naturschutz haben zu diesem Ergebnis beigetragen. Das Ergebnis in der Steiermark ist bitter. Es lässt befürchten, dass wichtige Bereiche, für die nur wir Grüne kämpfen auf der Strecke bleiben“, sagt Voglauer.

Janos Juvan, Landessprecher der Neos Kärnten
Janos Juvan, Landessprecher der Neos Kärnten © Daniel Waschnig

Bei den Neos herrscht mit Blick auf den eigenen - wenngleich niedrigen - Zugewinn Zufriedenheit. Landesparteichef Janos Juvan: „Neben der FPÖ sind wir NEOS die einzige Partei mit einem Plus. Damit haben wir heuer einen Hattrick geschafft. Ich freue mich mit meinem Kollegen Niko Swatek und dem NEOS Team in der Steiermark. Die Menschen wollen Veränderung. Wir sprechen den Reformbedarf klar an und gehen mit Zuversicht auf das zu, was zu tun ist. Deswegen dürfen wir uns nach der EU- und der Nationalratswahl nun auch in der Steiermark zu den Gewinnern zählen.“

Die ÖVP erklärte im Voraus bereits, dass man Wahlergebnisse in anderen Bundesländern nicht kommentieren werde.