In weiten Teilen Kärntens hat es bereits geschneit, sogar die Landeshauptstadt ist noch angezuckert. Ein Wetterumschwung wird in den kommenden Tagen allerdings dafür sorgen, dass die weiße Pracht nicht nur in den Tallagen rapide schmelzen dürfte.
„Schnee wird aufgefressen“
„Durch die Kombination des Tiefs Sigrid mit dem Hoch Burghard entsteht ein Trieb, durch den die Luftströmung auf Süd und Südost dreht. Die milden Luftmassen aus dem Süden werden im Zuge dessen große Teile des Schnees regelrecht auffressen“, erklärt Meteorologin Jessica Spengler vom Wetterdienst UBIMET. Denn es ist auch auf den Bergen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen: „Dort wird der warme Höhenwind dafür sorgen, dass auch in höheren Lagen Schneeschmelze eintreten wird.“
„Hitze“ auf den Bergen
Am Sonntag bleibt es in Kärnten und Osttirol meist noch trocken, nach Auflösen des Nebels soll weitgehend die Sonne hervorkommen. Das Thermometer klettert auf 2 bis 7 Grad, im Klagenfurter Becken bleibt es bei höchstens 4 Grad.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch am Montag, wo es nach anfänglichem Nebel recht freundlich weitergeht. In den Abendstunden ziehen dann leichte Wolken auf, auf den Bergen frischt der Wind auf. Die Höchstwerte liegen bei 10 Grad, im länger nebeligen Klagenfurt bei 7 Grad. Kurios: In der Höhe wird es teils deutlich wärmer, so ist auf der Wetterstation beim Großglockner auf 2500 Metern laut der Meteorologin je nach Wettermodell mit 10 bis sogar 12 Grad zu rechnen.
Am Dienstag erreicht eine Front Kärnten und Osttirol, auf Sonne und Nebel in den Vormittagsstunden folgt bald dichte Bewölkung und am Nachmittag etwas Regen. „Wegen der hohen Temperaturen liegt die Schneefallgrenze bei 1700 Metern. Obendrein ist nur mit geringen Niederschlagsmengen zu rechnen“, erklärt Spengler. Auch am Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze nur leicht auf rund 1500 Meter, die Sonne lässt sich fast nirgends mehr im Land blicken.
Wann gibt’s dann wieder Schnee?
Auf die Frage aller Fragen – wann denn wieder mit Schnee in den Niederungen Kärntens und Osttirols zu rechnen ist – kann Jessica Spengler noch keine detaillierte Antwort geben: „Grundsätzlich sind wir in den kommenden zwei Wochen mit den Temperaturen wohl etwas überdurchschnittlich unterwegs. Erst Mitte Dezember erreichen wir wohl wieder durchschnittliche Temperaturen, womit auch die Schneefallwahrscheinlichkeit steigt.“ Kurzfristig könne die Möglichkeit für Schneefall aber am kommenden Wochenende gegeben sein.