Obwohl es immer wärmer wird und heuer sogar Anfang November noch ein paar Urlauber aus Österreich in der Adria badeten, wird es jetzt auch in Lignano, Grado, Udine und Co. immer kühler. Dennoch wird der Urlaub in der Region Friaul-Julisch Venetien auch im Winter immer beliebter. Erst vor Kurzem hat ein Internet-Portal eine Liste von Restaurants veröffentlicht, die etwa in Lignano im Dezember und über Weihnachten geöffnet sind.
Eines könnte die Touristen aber eiskalt erwischen. Denn in Italien gibt es strenge Richtlinien beim Einschalten der Heizung - und so müssen in vielen Regionen die Heizkörper während mehrerer Stunden pro Tag kalt bleiben. Dadurch soll der Gasverbrauch begrenzt und die Umweltbelastung reduziert werden.
Italiens Klimazonen haben Einfluss aufs Heizen
Laut den nationalen Richtlinien variiert der Zeitraum für das Einschalten je nach Klimazone. Italien ist in sechs geografische Gebiete unterteilt, in denen unterschiedliche Einschaltzeiten gelten. Demnach dürfen, je nach Lage, die Heizungen erst zwischen 15. Oktober und 1. Dezember aktiviert und müssen zwischen 15. März und 15. April wieder ausgeschaltet werden. In kälteren Gebieten, wie der Zone E, kann die Heizung beispielsweise ab 15. Oktober für maximal 14 Stunden pro Tag eingeschaltet werden, während in wärmeren Gebieten, wie der Zone A, das Einschalten ab dem 1. Dezember und für maximal sechs Stunden täglich erlaubt ist.
Maximal 21 Grad erlaubt
Die nationalen Regeln schreiben vor, dass die maximale Temperatur in Wohnungen 19 Grad Celsius nicht überschreiten darf, mit einer Toleranz von zwei Grad. In Industrie- oder Handwerksgebäuden muss die Temperatur bei 17 Grad Celsius gehalten werden. Allerdings haben die Gemeinden die Befugnis, die Daten und die maximal zulässigen Temperaturen je nach lokalen Bedingungen zu ändern. Während des letzten Winters haben viele Verwaltungen beispielsweise das außerordentliche Einschalten der Heizungen aufgrund einer Kältewelle erlaubt.
Hohe Strafen
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wartung der Anlagen. Vor dem Wiedereinschalten der Heizungen müssen Kontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Anlage ordnungsgemäß funktioniert. Die regelmäßige Wartung des Heizkessels, die Überprüfung des Drucks und die Reinigung der Heizkörper sind unerlässliche Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu optimieren und Fehlfunktionen zu vermeiden. Wer die Vorschriften nicht einhält, riskiert schwere Strafen. Die Bußgelder können zwischen 500 und 3000 Euro für die Nichteinhaltung der nationalen Regeln variieren, und die Gemeinden können zusätzliche lokale Sanktionen hinzufügen, die im Falle wiederholter Verstöße bis zu 800 Euro betragen können.