Geklärt sind jetzt die Hintergründe jener grausamen Bluttat, die sich am Donnerstag am Flughafen Laibach ereignet hat.

Auf dem Airport-Parkplatz hatte ein 39-jähriger Iraner seine 33-jährige Ex-Frau, ebenfalls aus dem Iran, bei ihrer Ankunft bei der Rückreise aus Istanbul abgepasst. „Der Tatverdächtige hat der Frau auf heimtückische und grausame Weise mehrfach Stichverletzungen zugefügt und den Tatort in der Folge mit seinem Pkw verlassen“, teilt Luka Pisovca, Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Kranj mit. Diese hielt er gemeinsam mit Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamts Kärnten, ab.

Festnahme in Klagenfurt

Die Leiche der Frau wurde erst Freitagfrüh gefunden. Am Samstag erging dann der Europäische Haftbefehl, denn über das Auto konnte der Verdächtige identifiziert werden. Kurz darauf klickten für den 39-Jährigen in Klagenfurt die Handschellen. „Wir haben den Mann observiert. Er wurde von Kriminalbeamten in Zusammenarbeit mit dem EKO Cobra an seiner Arbeitsstätte in einem Supermarkt in Klagenfurt widerstandslos festgenommen“, teilt Türk mit. Der Mann sei sofort geständig gewesen. In der Wohnung des Iraners wurde die Tatwaffe, ein Küchenmesser, gefunden. Auch die Kleidung, die der Verdächtige bei der Tat getragen haben soll, wurde untersucht.

Beweismittel-Übergabe am Loibl

Sowohl der mutmaßliche Mörder als auch das Opfer wohnten in Klagenfurt. Das Paar ist seit 2008 verheiratet, im Jahr 2017 kam es nach Österreich. Ein Asylverfahren wurde negativ beurteilt, beide hatten aber einen gültigen Aufenthaltstitel. Im Jahr 2023 wurde die Ehe nach einem Streit geschieden. „Rache wegen der aufgelösten Beziehung und rasende Eifersucht sind die Motive für die Bluttat“, so Pisovca. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen - Beweismittel wurden Dienstagvormittag am Loiblpass von den Kärntner an die slowenischen Kollegen übergeben - aber man gehe von einem klassischen Femizid aus. Es hätte kurz vor der Tat auch Diskussionen um die Unterbringung eines Kindes gegeben.

Drei Kinder betroffen

Drei Kinder stehen jetzt ohne Eltern da. Der 14-jährige Sohn und die fünfjährige Tochter des Paares befinden sich in Kärnten noch in ärztlicher Betreuung und werden dann in behördliche Obsorge übergeben. „Das dritte Kind (es ist sieben Jahre alt, Anm.) ist aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung in einer Betreuungseinheit in Kärnten untergebracht“, so Türk.

Mindestens 15 Jahre Haft

Über den Verdächtigen wurde Auslieferungshaft verhängt. „Wenn er der Auslieferung zustimmt, beschleunigt das die Sache. Ansonsten kann es Wochen oder Monate dauern“, betont Türk. Der Prozess wird jedenfalls in Slowenien stattfinden. Diese Straftat wird in der Republik Slowenien mit einer Freiheitsstrafe von mindestens 15 Jahren geahndet. Es gilt die Unschuldsvermutung.