Die Freiheitlichen sprechen von „Erinnerungslücken“, etwa bei Landesbudget und Verschuldung: „Es gab in Kärnten nie eine Alleinregierung der FPÖ. In den Jahren 2002 bis 2012 hat fünf Mal die SPÖ und sechs Mal die ÖVP dem Budget des Landes Kärnten zugestimmt. Dazu kommt, dass die SPÖ für die großen Brocken im Landesbudget wie die Bereiche Soziales und Gesundheit in den letzten Jahrzehnten fast ausschließlich selbst zuständig war“, so FPÖ-Chef Erwin Angerer, der Kaiser als „Meister im Abschieben der eigenen Verantwortung“ bezeichnet.
„Geld versickert bei SPÖ und ÖVP“
Ins Treffen geführt wird auch, dass unter freiheitlicher Führung im Land etliche Zukunftsinvestitionen getätigt worden seien: „Von 2002 bis 2012 wurde in Kärnten massiv investiert, damit wurden dauerhafte Werte für das Land geschaffen. Das ist ein gravierender Unterschied zur aktuellen rot-schwarzen Regierung“, so Angerer. Als Beispiele nennt er den Lakeside Park, den Neubau des Klinikums Klagenfurt, den Neubau der Kärnten Therme in Villach, den Bau der Umfahrung Völkermarkt, die Carinthische Musikakademie in Ossiach, die Errichtung des Koralmtunnels oder den Aussichtsturm am Pyramidenkogel.
Das Kleine Zeitung-Interview von Peter Kaiser
Unter der aktuellen rot-schwarzen Regierung versickere das Geld hingegen „in den Strukturen und in der von SPÖ und ÖVP aufgeblähten Verwaltung mit 15 Abteilungen und vielen Landesgesellschaften“, so Angerer, der auch eine Lüge des Landeshauptmannes aufgedeckt haben will. Entgegen der Aussage von Kaiser habe man nämlich, so der FPÖ-Chef, sehr wohl die Reduktion der Regierungsmitglieder eingefordert.
Kritik kommt auch vom Team Kärnten
An der (nicht erfolgten) Reduktion der Anzahl der Regierungsmitglieder stößt sich auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer: Zur Aussage Kaisers, wonach eine Reduzierung der Anzahl der Regierungsmitglieder die Qualität der Arbeit beeinflussen würde, führt er aus, dass eine Reduzierung die Qualität sogar steigern könnte: „Beispiel sind Zuständigkeiten von SPÖ-Landesrätin Schaar, deren Referate ohne Probleme an andere Landesregierungsmitglieder übertragen werden könnten. Das würde dem Land nicht nur sehr viel Geld ersparen, sondern auch die kolportierten internen Probleme von Schaar lösen.“