In weiten Teilen Spaniens herrscht aktuell Chaos und Angst. In der Region Valencia kamen über 90 Menschen ums Leben. Ein Einwohner der Großstadt im östlichen Teil Spaniens ist Patrick Eppensteiner. Der 40-jährige Handwerker kommt ursprünglich aus Völkermarkt, seit acht Monaten lebt er in Valencia. Bereits die letzten Tage war es immer wieder zu Regenfällen gekommen. „In der Nacht hat es auch mal ein, zwei Stunden fest geschüttet, aber das ist typisch für diese Jahreszeit“, erzählt er.
Doch dann am Dienstagabend passierte es: „Plötzlich haben alle Handys gebimmelt und auch alle Alexas haben Alarm geschlagen. Ich mag mein Smart Home normalerweise, aber wenn vier, fünf Geräte in der Wohnung plötzlich schreien, fragt man sich nur: Was ist denn jetzt los?“ Eppensteiner und seine Freundin wohnen im Zentrum der Stadt und hatten daher noch einmal Glück: „Es kam ein sehr starker Wind, am Balkon hat es einen Sichtschutz weggeweht und unsere Pflanzen sind umgeworfen worden, aber sonst ist zum Glück nichts passiert“, sagt er erleichtert. Der Kärntner war auch erleichtert, zu hören, dass es seinen Freunden und Bekannten gut gehe.
„Es waren schreckliche Bilder“
Erst später erfuhr er von der Katastrophe, die sich im Industriegebiet der Stadt ereignet hatte. „Zu wissen, dass in nur sechs Kilometern Entfernung alles überschwemmt wurde, alles voller Schlamm ist und Menschen gestorben sind, bereitet einem schon ein ungutes Gefühl. Es waren schreckliche Bilder.“
Auch am Mittwoch war die U-Bahn noch gesperrt, der Betrieb am Flughafen wurde langsam wieder aufgenommen. „Taxis sind auch gefahren, manche Straßen waren aber noch gesperrt.“ Am meisten sorge sich Eppensteiner beim Gedanken daran, dass die Unwetter noch nicht zu Ende sein sollen. „Das soll noch eine Woche so weitergehen.“ Doch er hoffe, dass die nächste Front weniger Zerstörung mit sich bringt.