Das Goldene Horn (kroatisch: Zlatni Rat) gilt als einer der schönsten Strände Europas und ist der mit Abstand bekannteste Strand der kroatischen Adriaküste. Zlatni Rat im Badeort Bol ist das touristische Aushängeschild der Insel Brač zwischen der Insel Hvar und der Küstenstadt Split in Dalmatien gelegen.

Der feine Kieselstrand ragt etwa hundert Meter ins Meer und der Name leitet sich von seiner unverwechselbaren Form ab, die der einer Sichel oder einem Horn gleicht. Je nach Wasserströmung und Gezeiten reicht die Spitze mal in die eine, mal in die andere Richtung. Im September dieses Jahres wurde das Horn aber ordentlich gekappt und zeigt sich seither stark verändert. Die Sorge um das Wahrzeichen Kroatiens wächst.

Klimawandel oder Schifffahrt?

Verantwortlich für den massiven Eingriff in das Erscheinungsbild des Goldenen Horns sollen starke Unwetter und die Bora gewesen sein, die angeheizt durch den Klimawandel heuer häufiger und heftiger als bisher auf die kroatischen Küstengebiete getroffen sind. Besorgte Anrainer sehen aber nicht nur den Klimawandel als Verursacher und Gefahr für ihr Wahrzeichen: „Der Klimawandel spielt sicherlich eine wichtige Rolle. Aber einige Studien belegen bereits seit Jahren, dass Massentourismus, Schifffahrt und das Ankern in der Umgebung von Zlatni Rat langfristige Folgen haben“, sagt Ivica Jakšić aus Bol gegenüber Dnevnik.hr.

Petition

Jakšić ist einer der Initiatoren einer Petition „Spasimo Zlatni Rat“ (Retten wir das Goldene Horn): „Es ist besonders wichtig, dass die Bürger von Bol für die der Tourismus die Haupteinnahmequelle darstellt, das Problem ernst nehmen, denn die Erhaltung des Goldenen Horns wirkt sich direkt auf die Zukunft der lokalen Gemeinschaft und ihr wirtschaftliches Überleben aus“, heißt es in der Petition, die bereits von über 400 Menschen unterzeichnet wurde.

Grundlage der Petition seien Untersuchungen der Gespanschaft Split-Dalmatien, die seit der Unabhängigkeit Kroatiens die Bedrohung durch den Schiffsverkehr und das Ankern vor dem Goldenen Horn dokumentieren.