Die Ermittlungen nach dem tragischen Unglück in der Türk-Kaserne am Dienstag laufen auf Hochtouren. Wie berichtet, hat sich aus der Dienstpistole eines Wachsoldaten (20) ein Schuss gelöst und einen anderen Soldaten (21) in den Oberkörper getroffen. Der 21-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt ins Klinikum Klagenfurt geflogen, dort ist er am Dienstagabend jedoch leider verstorben.

Entscheidung über U-Haft steht bevor

Der Schütze wurde vorübergehend festgenommen und wird von den Ermittlern befragt. Ob über den 20-Jährigen die Untersuchungshaft verhängt wird, muss sich noch heute, Donnerstag, entscheiden. Der Mann wurde am Dienstag gegen 17 Uhr festgenommen, binnen 48 Stunden muss geklärt werden, ob er freigelassen wird oder in Haft kommt. Bislang hat der Mann angegeben, dass sich der Schuss aus seiner Dienstwaffe von alleine gelöst habe, so Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Derzeit warte man noch auf das Vernehmungsprotokoll des Verdächtigen und auf das schriftliche Obduktionsergebnis.

Große Trauergemeinde

Beide Männer – Opfer und Schütze – sind Kärntner aus dem Bezirk Spittal/Drau. Dort, in der Stadt Spittal, fand am Donnerstagvormittag eine bewegende Trauerfeier für den 21-Jährigen statt. Mehr als 100 Menschen fanden sich vor der türkischen Moschee ein, um gemeinsam zu beten. Die Familie des Getöteten stammt aus der türkischen Provinz Yozgat. Damit die Trauernden Platz haben und nicht vorbeifahrenden Autos ausweichen müssen, hat die Polizei die Straßen rund um das Gebetshaus abgesperrt.

Auch in sozialen Medien trauern Verwandte und Freunde um den 21-Jährigen. Mit den Worten „Ruhe in Frieden, Musti“ verabschiedeten sich seine Kameraden. „Lasst uns gemeinsam beten und Abschied nehmen von unserem M., der uns viel bedeutet hat“, heißt es in einem Facebook-Posting.