Mittwoch letzter Woche knackte ein Kärntner den Siebenfachjackpot aus Lotto „6 aus 45“. Mit einem Quicktipp in einer Annahmestelle in Unterkärnten tippte der Computer die sechs Richtigen und brachte dem Solosechser einen Gewinn über 10.887.160,80 Euro ein.
Noch Mittwochabend wartete man bei den Österreichischen Lotterien auf ein Lebenszeichen vom Glückspilz: „Der ließ sich etwas Zeit um sein Glück zu realisieren. Heute hat er sich bei unserem Kunden-Servicecenter gemeldet und vereinbarte ein Gespräch mit dem Großgewinner-Betreuer“, teilte Christoph Reisinger, Sprecher der Österreichischen Lotterien der Kleinen Zeitung am Donnerstagmorgen mit. Der Großgewinner-Betreuer überprüft die Identität des Gewinners, seinen Lottoschein und veranlasst dann die Überweisung des Gewinns auf das Konto des glücklichen Gewinners.
Treffen mit Großgewinner-Betreuer
Die Betreuer stehen bei Gewinnsummen von mehr als 80.000 Euro vor allem beratend zur Verfügung. „Der Betreuer teilt seine Erfahrungen mit den Gewinnern und versucht herauszufinden, was sie vorhaben und berät sie dabei.“ Da der plötzliche Geldsegen auch Druck erzeugen könne und es oft nicht leicht sei, sich klar darüber zu werden, welche Wünsche man sich erfüllen kann und auch soll. „Es geht nicht darum Einfluss darauf zu nehmen, was mit dem Lottogewinn gemacht wird, es soll eine Hilfestellung sein. Es wird immer empfohlen, sich mit einer oder mehreren Banken in Verbindung zu setzen, um die bestmögliche Veranlagung für das neue Vermögen zu finden“, sagt Reisinger.
Ausgefallene Wünsche hätten frisch gebackene Lottomillionäre in Österreich selten, berichten die Großgewinner-Betreuer. An oberster Stelle würden für die meisten Gewinner Investitionen ins Eigenheim stehen: „Entweder wird renoviert, ausgebaut oder etwas Größeres angeschafft. Oft wollen sich Gewinner den lang gehegten Traum vom Pool erfüllen, eine Traumreise antreten oder ein neues Auto anschaffen“, sagt Reisinger
7,5 Millionen werden nicht abgeholt
Dass sich der Glückspilz aus Kärnten mehrere Tage Zeit nahm, bevor er sich gemeldet habe, um seine Millionen abzuholen, sei nicht außergewöhnlich. In der Regel würde es zwei bis drei Tage dauern, auch bis zu vier Wochen seien nicht selten. Dass Großgewinne gar nicht abgeholt würden, sei sehr selten: „Über alle Gewinnränge hinweg sind es etwa 7,5 Millionen Euro jährlich, die nicht eingelöst werden“, sagt Reisinger. „Diese Summe werde an die Spielteilnehmerinnen in Form von Promotions wieder ausgespielt. So ist es in den vom Konzessionsgeber freigegebenen Spielregeln festgelegt.“
Großgewinner können innerhalb von drei Jahren ihren Gewinn einfordern, so lange müssen die österreichischen Lotterien die Gewinnsumme bereithalten.