Bei der Herbstsponsion des Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege am Campus der Fachhochschule (FH) Kärnten in Spittal bekamen 81 Studierende am Donnerstagnachmittag feierlich ihre Diplome überreicht. Eigentlich ein besonderer Tag der Freude - allerdings wurde die Veranstaltung von einem medizinischen Notfall überschattet.
Kurz nach der Rede von Gesundheits-Landesrätin Beate Prettner kippte ein Mann – es handelte sich dabei um den Patenonkel einer Absolventin – in der ersten Reihe plötzlich in seinem Stuhl zusammen, er hatte einen Herzstillstand erlitten. „Wir haben ihn in einer ersten Reaktion sofort auf den Boden gelegt, gemeinsam mit Studierenden und Lehrkräften haben wir die Herzdruckmassage eingeleitet“, erklärt Prettner, die selbst Medizinerin ist und vor ihrer Funktion als Landesrätin unter anderem als praktische Ärztin in der Privatklinik Villach und als Oberärztin für Gynäkologie am LKH Klagenfurt tätig war.
„Als ich die Kunststoffmaske aus meiner Tasche holte und mit der Beatmung beginnen wollte, machte der Mann plötzlich wieder die Augen auf“, so Prettner. Ab diesem Zeitpunkt war er wieder ansprechbar, konnte problemlos kommunizieren.
Mann zwei Minuten lang „weg gewesen“
Laut der Landesrätin wurde dem Mann noch am Donnerstag ein externer Herzschrittmacher implantiert, er wurde ins Klinikum Klagenfurt überstellt. Das beherzte Vorgehen aller Anwesenden habe ihm wohl das Leben gerettet, erklärt Prettner: „Jeder leistete einen Beitrag, das war vorbildlich. Es zeigt, wie wichtig das erlernte Wissen in derartigen Situationen sein kann.“
Der Mann soll rund zwei Minuten lang „weg“ gewesen sein. Eine solche Reanimation gehe keinesfalls immer so gut aus. „Hätten wir nicht schnell reagiert, hätte das wirklich dramatisch enden können. Er ist im Klinikum Klagenfurt nun in den besten Händen, ich wünsche ihm alles Gute“, so die Landesrätin.