„Nach wenigen Wochen ist das Glücksgefühl wahrscheinlich wieder verschwunden, es flacht allmählich wieder ab.“ So die Prognose von Theresa Lahousen-Luxenberger, Psychiatrie-Abteilungsleiterin am Klinikum Klagenfurt, für den Unterkärntner Lottogewinner. Gemeldet hat sich die Person zwar noch nicht, mit 10,9 Millionen Euro räumte er oder sie immerhin den drittgrößten Gewinn in der Geschichte ab.

Das kurzzeitige Glücksgefühl

„In dem Moment, in dem die Person vom Gewinn erfährt, ist sie natürlich von einem Glücksgefühl übermannt. Freude und Begeisterung auch über die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Gewinns überwiegen“, so Lahousen-Luxenberger. Aus vielen Untersuchungen wisse man aber, dass dies eben relativ bald wieder abflache. „Danach pendelt sich das Zufriedenheitsniveau wieder rund um den Ausgangspunkt ein.“ Man könne dies mit den Gefühlen nach dem Autokauf vergleichen. Wirklich langfristig glücklich, so die Expertin, machen am Ende zuallermeist innere Einstellungen und Werte und nichts Materielles.

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Werden Lottogewinner oft „verrückt“?

Dass Menschen, die plötzlich viel Geld gewinnen, dadurch dann auch aus der Bahn geraten, quasi „verrückt“ werden, kann Lahousen-Luxenberger übrigens nicht bestätigen: „Zumindest darf man das nicht pauschalieren. Es gibt natürlich Menschen, die das gewonnene Geld gescheit investieren und damit dann auch gut umgehen können.“

Warum man meist von den vermeintlichen „Klassikern“ hört, die binnen kurzer Zeit das gesamte Vermögen verprassen, ist für die Leiterin der Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Klagenfurt psychologisch erklärbar: „Für viele ist es ein Trost, dass eine Person nur kurz etwas von ihrem Glück hatte und dann tief gefallen ist.“