„Wir sitzen auf der Lauer“, sagt Kurt Anetzhuber von der „Astronomischen Vereinigung Kärntens“. Ab Samstag soll Komet „Tsuchinshan-Atlas“ auch über Österreich zu beobachten sein. Es sei dies, so Anetzhuber, seit vielen Jahren wieder einmal ein Komet, der auch mit freiem Auge zu sehen ist. „Der Letzte war Hale-Bopp Ende der 1990er-Jahre.“ Doch ein großer Unsicherheitsfaktor ist in den kommenden Tagen das Wetter. Davon werde es nämlich auch abhängen, ob es bei der Sternwarte in Klagenfurt Sonderführungen gibt. Man könne das, so Anetzhuber, nur ganz spontan entscheiden und auf der Homepage der „Astronomischen Vereinigung Kärntens“ kundtun: „Wie gesagt, wir stehen in den Startlöchern.“

Doch trüben Wolken in Kärnten, Osttirol und der Steiermark tatsächlich die Sicht auf den Super-Kometen? „Es wird ein Lotteriespiel“, so UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann. Am Samstagabend ziehen zwar Wolken auf, die Chancen stehen aber speziell in Unterkärnten gar nicht so schlecht. Auch am Sonntagabend könnte es in Kärnten, Osttirol und der Steiermark zumindest zeitweise auflockern. Zimmermann: „Am Montag sieht es dann eher schlecht aus, ab Dienstag sind die Chancen wieder besser.“ Eine komplett astreine Sicht ohne Wolken werde es aber wohl auch dann nicht geben.

Blick in den Westen

Am besten zu sehen ist „Tsuchinshan-Atlas“ direkt nach dem Sonnenuntergang. In Graz ist das aktuell kurz vor 18.20 Uhr, in Klagenfurt kurz danach. Dann lohnt sich ein Blick in den Westen. Am Samstag ist der Komet noch flach am Horizont zu sehen. Tag für Tag steigt er dann ein Stück höher, verliert aber auch an Helligkeit. „Es lohnt sich, mit einem Fernglas in den Nachthimmel zu schauen.“

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Erst 2023 entdeckt

Auf der Südhalbkugel war der auch „C/2023 A3“ genannte Komet mit dem markanten Schweif bereits der Hingucker. Neben Aufnahmen aus dem Süden Afrikas kursieren auch bereits beeindruckende Bilder aus Australien oder Neuseeland. Der Himmelskörper zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die in der Regel erst nach teils sehr langen Zeiträumen wieder Erdnähe erreichen. Der Brocken stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äußersten Rand unseres Sonnensystems. Entdeckt wurde „Tsuchinshan-Atlas“ Anfang 2023 von Observatorien in China und Südafrika.

Polarlichter

In dieser Woche zahlte sich ein Blick in den Nachthimmel über Kärnten und Osttirol bereits mehrmals aus. Magische Polarlichter waren zu sehen.