Anklagebank statt Spielerbank. Das heißt es heute, Mittwoch, ab 9.20 Uhr für einen ehemaligen Kärntner Eishockeyspieler. Der 43-Jährige muss sich vor Richterin Marlene Becker wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs verantworten.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wirft dem Mann, er sitzt seit vergangenem Dezember in Untersuchungshaft, vor, jahrelang Menschen betrogen zu haben. Von Juli 2020 bis August 2022 soll er in St. Gallen und anderen Schweizer Orten mehrere Opfer um insgesamt rund 790.000 Euro erleichtert haben. Der Kärntner hat ihnen gewinnbringende Investitionen versprochen, die jedoch nie eingetroffen sind. Mit demselben Schema ist er von Oktober 2021 bis Oktober 2023 in Kärnten und Salzburg vorgegangen. 16 Personen haben ihm Bargeldbeträge zwischen 2500 und 80.000 Euro überwiesen.

Sein zweites kriminelles „Standbein“ war der angebliche Handel mit Luxus-Uhren und mit Uhren, die am Markt nicht mehr erhältlich sind. Hier sind 27 Fälle angeklagt, mit Schadenssummen von jeweils 5000 bis 28.300 Euro. Der Gesamtschaden aller Taten soll rund 1,5 Millionen Euro betragen.

Spielte in der Bundesliga

Der Kärntner war vor seiner Laufbahn als mutmaßlicher Betrüger als Eishockeyspieler aktiv. Nach einem Gastspiel in der nordamerikanischen Juniorenliga heuerte er ab dem Jahr 2000 bei zwei österreichischen Bundesligisten an, ehe er in unterklassigen US-Eishockeyligen „verschwand“.

Für den mehrfach vorbestraften 43-Jährigen, er soll teilweise geständig sein, gilt die Unschuldsvermutung. Der Strafrahmen für die angeklagten Taten beträgt zwischen einem Jahr und zehn Jahren Haft.