Ganz schön erschreckt hat sich so mancher Kärntner wohl am Samstag. Zur Mittagszeit fand dieses Mal nämlich nicht nur der jährliche bundesweite Zivilschutz-Probealarm statt, erstmals wurde auch der Handyalarm AT-Alert ausgelöst. Und das akustische Signal als Warnton war ganz schön laut. Das musste sogar eine Trauergesellschaft in Kärnten erfahren. In der Kirche schrillten plötzlich einige Mobiltelefone. Denn der Ton war auch bei Handys, die auf lautlos geschaltet waren, deutlich zu hören. Um die Warnung nicht zu erhalten, musste man sein Gerät in den Flugmodus versetzen oder ganz ausschalten. 

Die Warnung Samstagmittag war ein Test. Einmal wurde der Alarm über die Bundeswarnzentrale (BWZ) und ein zweites Mal über die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) ausgelöst. Das System, das neben der Übungswarnung vier weitere Warnstufen für aktuelle Gefahren, Extremwetterereignisse, Naturkatastrophen, drohende Überschwemmungen oder Waldbrände enthält, sei aber bereits seit Wochen „scharf“ und einsatzfähig, betonte Christian Gamsler, stellvertretender Katastrophenschutzbeauftragter des Landes Kärnten, schon im Vorfeld. Am Samstag zog er eine erste Bilanz der Übung: „Wir haben mindestens 90 Prozent Abdeckung erreicht.“ Genauere Zahlen würden erst im Laufe der kommenden Woche vorliegen; die Mobilfunkanbieter wurden aufgefordert, entsprechende Daten zu liefern. Gamsler: „Wir hatten in Kärnten bisher nur sechs Anrufe, wo Leute meinten, dass sie den Alarm nicht bekommen haben.“ In diesen Fällen konnte, so der Katastrophenschutzexperte, rasch geklärt werden, woran es lag: „Es waren alles Anwendungsfehler, etwa weil noch ein altes Betriebssystem auf dem Handy war. Ansonsten haben wir nach den ersten Rückmeldungen keine Ausfälle bemerkt.“

Diese Warnung schien am Display auf
Diese Warnung schien am Display auf © KLZ / Canori Christiane

Warnung, Alarm, Entwarnung

Kaum Ausfälle gab es am Samstag auch beim Sirenen-Probealarm. Zwischen 12 und 12.45 Uhr ertönten die drei Zivilschutzsignale „Warnung“, „Alarm“ und „Entwarnung“. In Kärnten gab es bei den 882 Sirenen nur acht Ausfälle. Es haben somit 99,09 Prozent der Sirenen funktioniert. Katastrophenschutzreferent, Landesrat Daniel Fellner dankte in einer Aussendung Samstagnachmittag allen am Probealarm Beteiligten. „Das Thema Zivilschutz gewinnt durch die Zunahme an extremen Naturereignissen immer mehr an Bedeutung. Es ist wichtig, dass sich auch die Bevölkerung entsprechend informiert und vorsorgt. Der Zivilschutz-Probealarm ist daher auch wichtig für die Bewusstseinsbildung.“