Es waren extrem nasse 48 Stunden in Kärnten und Osttirol, noch will sich das Italientief „Finny“ aber nicht verabschieden. „Vor allem der Südosten Kärntens, das untere Gailtal und das Lavanttal haben einiges an Niederschlag abbekommen. Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter kamen dort in den letzten zwei Tagen zusammen“, berichtet Alexander Hedenig, Meteorologe der GeoSphere Austria. Auch in Klagenfurt seien 94 Liter Regen gefallen und am Loiblpass seien sogar 143 Liter gemessen worden.

„Dass die Situation in Kärnten nicht so angespannt ist wie aktuell in Kroatien, verdanken wir nur einer kurzen Regenpause in der Nacht auf Donnerstag“, sagt Hedeing. Diese Pause sei in Kroatien ausgeblieben, dort regne es seit Tagen durch. Alleine binnen 24 Stunden fielen etwa in Istrien 200 Liter Regen pro Quadratmeter und führten zu Überschwemmungen und steigenden Pegelständen der Flüsse.

Osttirol

Westlich von Kärnten waren die Regenmengen geringer. „So sind etwa in Osttirol verbreitet zwischen 30 und 50 Liter in den letzten 48 Stunden zusammengekommen“, sagt der Meteorologe. Der Niederschlag und sinkende Temperaturen haben auch einiges an Schnee mitgebracht und das nicht nur in höheren Lagen: „In den Passlagen hat es kräftig geschneit. Am Nassfeld, dem Plöckenpass aber auch am Katschberg sind knapp über 20 Zentimeter Neuschnee hinzugekommen. Auf der Turrach und in den Karnischen Alpen sogar bis zu 40 Zentimeter“, berichtet Hedenig.

Schnee im Tal

Doch auch in einigen Tälern Kärntens gab es am Freitag ein weißes Erwachen: „Von Kötschach-Mauthen bis nach Hermagor fielen in der Nacht bis zu sechs Zentimeter, knapp drei bis vier Zentimeter der weißen Pracht lagen noch in den Morgenstunden vor den Haustüren.“

Der Schneefall sorgt am Freitag in Kärnten auch für Straßensperren. Die Großglockner Hochalpenstraße zwischen Bruck auf Salzburger Seite und Heiligenblut und die L23 Eggeralm Straße zwischen Hermagor und Vorderberg können aktuell nicht befahren werden. Voraussichtlich dauern die Sperren noch den ganzen Tag, berichtet das Verkehrsservice der Antenne Kärnten.

Temperatursturz

Die Temperaturen sanken in den Nachtstunden von Donnerstag auf Freitag im Gailtal auf null Grad, in Klagenfurt auf sechs. „Der Freitag wird für die Jahreszeit auch ausgesprochen kühl bleiben, das Thermometer wird nicht über die 10-Grad-Marke klettern. Es bleibt den ganzen Tag bewölkt und gegen Nachmittag werden die Niederschläge wieder zunehmen. Es kommen aber nicht mehr die Regenmengen der vergangenen zwei Tage zusammen“, prognostiziert der Meteorologe und erklärt, dass auch der Samstag wenig Erwärmung bringen werde, auf maximal 12 Grad dürfe man hoffen.

Erwärmung zu Wochenbeginn

Am Sonntag werde sich das Tief laut Wetterprognose dann Richtung Osten verabschieden und die Sonne werde sich wieder verbreitet durchkämpfen können und Kärnten auf knapp 15 Grad erwärmen. „Doch mit der Auflockerung am Himmel wird die Nacht ungemütlich“, erklärt Hedenig. In den Nachtstunden auf Montag müsse man mit Bodenfrost rechnen. Nach der bisher kühlsten Nacht werde der Montag dann sehr viel freundlicher: „Wärmere Luftmassen werden mit einer föhnigen Südströmung einziehen und Montag und Dienstag Höchstwerte bis zu 20 Grad mitbringen“.

Noch sind die Prognosemodelle unsicher, aber die Nacht auf Mittwoch bringt mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut Niederschlag: „Die Mengen werden allerdings geringer werden und der Regen schneller durchs Land ziehen“, verspricht Hedenig.

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