Das Tief „Finny“ sorgt für erhebliche Probleme in Kroatien, vor allem in Istrien und an der Grenze zu Slowenien. Am Mittwoch verursachte der Starkregen etliche Überschwemmungen von Straßen und Unterführungen. In Sveti Lovreč bildeten sich regelrechte Wasserfälle, in Rijeka wurden Kanaldeckel hochgedrückt, in Novigrad waren ganze Straßenzüge überflutet und in Zagreb bildeten sich Donnerstagmorgen kilometerlange Staus aufgrund regenbedingter Verkehrsbehinderungen.

Lokal wurden am Mittwoch mehr als 200 Millimeter Niederschlag gemessen, berichtet istramet.hr. Die meisten Niederschläge fielen im Großraum Rijeka, Zentral- und Nordistrien. “Im Süden Istriens wurden am Mittwoch noch geringere Regenmengen verzeichnet, die Hauptregenwelle wird aber am Donnerstag in der zweiten Tageshälfte erwartet, dann wird auch der Süden Istriens erfasst“, so die Meteorologen.

Wetterwarnung

Das kroatische Hydrometeorologische Institut (DMHZ) warnt noch in den nächsten zwei Tagen vor erheblichen Regenmengen. Die prognostizierten Niederschläge können laut DMHZ zu sintflutartigen Überschwemmungen in den betroffenen Städten führen und die bereits hohen Flusspegelstände werden höchstwahrscheinlich den Einsatz von Hochwasserschutzmaßnahmen erfordern.

Wetterwarnung am Donnerstag
Wetterwarnung am Donnerstag © DMHZ

Die Warnung gilt nahezu für ganz Kroatien, mit Ausnahme des äußersten Ostens. Für Dalmatien aufgrund starker Windböen mit mehr als 120 km/h und in den Regionen Zagreb und Karlovac aufgrund starker Regenfälle. Vorerst gilt die Warnung auch für die Gebiete der nördlichen Adria, Gorski Kotar und entlang der Grenze zu Slowenien. Abhängig von der weiteren Entwicklung könnten auch Lika, Zadar und dessen Hinterland betroffen sein. Die angekündigten Regenfälle werden auch noch nächste Woche die Wasserstände der Flüsse ansteigen lassen, heißt es von DMHZ.

Hohe Pegelstände an Flüssen

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) prognostiziert für die Gebiete Westsloweniens, entlang der Adriaküste und für das kroatische Hinterland in den nächsten zehn Tagen starke Niederschläge mit über 150 Millimeter. Die größten Mengen werden noch bis zum Wochenende erwartet. Das hydrologische Modell des Europäischen Hochwasserwarnsystems (EFAS) weist auf eine erhebliche Hochwasserwahrscheinlichkeit in den Gebieten Rječina, Kupa, Dobra, Mrežnica, Korana, Glina, Una, Lika, Gacka hin. Betroffen sind die Flüsse Zrmanja, Save, Mur und Drau.