Letztes Jahr ging die Goldmedaille nach Kärnten, die Burg Landskron gewann das Finale von „9 Plätze, 9 Schätze“. Auch heuer kämpfen wieder neun Landschafts- und Kulturjuwelen Österreichs um die Krone. Doch zuerst muss ein Voting darüber entscheiden, welcher „Platz-Schatz“ für Kärnten ins Rennen gehen darf. Pro Bundesland stehen noch drei Orte zur Wahl, die Sieger kommen schließlich ins Finale am 26. Oktober.
Das Bundesländer-Voting startet am 3. Oktober, die Vorstellung der drei Kärntner Auswahlplätze beginnt ab 1. Oktober in Kärnten heute und kaernten.ORF.at. Von 3. bis 7. Oktober kann dann telefonisch oder per SMS mitbestimmt werden, mit welchem Platz das jeweilige Bundesland in „9 Plätze – 9 Schätze“ vertreten ist. Am 9. Oktober werden die jeweiligen Landessieger multimedial vorgestellt. Folgende Orte stehen in Kärnten zur Wahl.
Emberger Alm: Wo Himmel und Erde zusammenrücken
Eingebettet zwischen imposanten Bergketten liegt die Emberger Alm sanft und beinahe unscheinbar da. Grüne Matten überziehen das weitläufige Gebiet. Sie ist bei Schwammerlsucherinnen und Wanderern beliebt, aber auch ein Anziehungspunkt für die Anhänger und Anhängerinnen zweier eher seltener Hobbys: Drachen- und Gleitschirmpiloten sowie Amateurastronomen.
Die Emberger Alm ist eine klassische und vor allem weite Hochalm über dem oberen Drautal, nördlich der Gemeinde Greifenburg in Oberkärnten auf etwa 1800 Meter Seehöhe. Sie wurde bereits früh für den touristischen Besuch erschlossen. Vom Jahr 1924 gibt es erste Eintragungen in das Gästebuch einer Hütte. Daraus ist abzulesen, dass die Gäste von damals vor allem einzelne Jäger, Jagdgesellschaften und Menschen zur Sommerfrische waren. Almen bewanderte man zu dieser Zeit überwiegend in der warmen Jahreszeit. 1953 wurde der erste Schlepplift gebaut. So entstand ein Ganzjahreserholungsgebiet mit über die gesamte Emberger Alm verstreuten Hütten.
Ein wahres Eldorado ist das Gebiet für Sportlerinnen und Sportler in der Luft. Grund dafür ist die West-Ost-Ausrichtung des Drautals darunter. Sie schafft optimale thermische Verhältnisse, die für ideale Flugbedingungen in der Luft sorgen. Dazu kommt der Höhenunterschied zwischen dem Startplatz auf der Alm und dem Landeplatz im Tal. Er beträgt etwa 1200 Meter und ermöglicht somit auch längere Flüge über den Kärntner Bergen.
Historische Burgenstadt Friesach
Kaum anderswo in Mitteleuropa lässt sich die sagenumwobene Zeitspanne des Mittelalters besser erleben und begreifen als in der Stadt Friesach. Denn hier erhielten sich Bauten von damals, als wären sie gerade erst errichtet worden: Burgen, Kirchen und Wassergräben. Seit Jahren wird nach alten Methoden an einer neuen Burg gebaut.
Die Geschichte von Friesach beginnt im Jahr 860, als der Karolingerkönig Ludwig der Deutsche einen Hof in Friesach an den Erzbischof von Salzburg überschrieb. Er sollte Stützpunkt werden für die Christianisierung der Karantanen. Die Salzburger Kirchenherrscher erkannten bald die strategisch gute Lage von Friesach. Direkt an der Handelsroute zwischen Wien und Venedig gelegen, konnte der Ort für Maut- und Zolleinnahmen genutzt werden.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde Friesach innerhalb von 17 Jahren dreimal erobert, geplündert und niedergebrannt. Deshalb begann man, eine massive Stadtbefestigung zu errichten. Die Mauer ist auch heute noch bis zu zwölf Meter hoch und fast zwei Meter breit. Der Wassergraben rundherum hat eine Länge von fast einem Kilometer. Er wurde per Hand gegraben. Bis heute ist er von großer bauhistorischer Relevanz. Er ist nach wie vor mit Wasser gefüllt und umrahmt die historische Altstadt. Die Befestigungsanlage stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist einzigartig in Europa, es ist der einzige durchgehende Wassergraben.
Dösener See: Juwel im Nationalpark
Ruhig liegt er da, glatt und makellos, als Spiegel für die Bergwelt, die ihn umgibt, mitten im Alpenhauptkamm, in der Ankogelgruppe. Die karge, imposante Hochgebirgslandschaft ringsum bietet den Rahmen für das Schmuckstück der Natur. Der Blockgletscher am Weg hin zum See ist ein Erbe, das dem Klimawandel (noch) trotzt.
Der Dösener See liegt auf 2270 Meter Seehöhe im Gemeindegebiet von Mallnitz und hat eine Fläche von 13 Hektar. Er ist 700 Meter lang und misst an der breitesten Stelle etwa 225 Meter, damit ist er der zweitgrößte Karsee im Bundesland Kärnten. Umringt wird er, wie eine historische Arena, von massiven Felsgiganten. Die Dösener Spitze (2899 Meter), der große Gößspitz (2933 Meter) oder das Säuleck (3086 Meter) formen einen Kessel, in dem sich der See mit seinen Wassermassen ausbreitet. Seine maximale Tiefe beträgt ca. 44 Meter.
Baden kann im See nicht wirklich: Am Ende des Sommers erwärmt sich das Wasser im See gerade einmal auf sieben Grad Celsius an der Oberfläche. Somit eignet sich der See bestenfalls bei einer Wanderpause zum Abkühlen müder Beine – sofern sich seine Eisschicht schon aufgelöst hat. Denn der Dösener See ist etwa drei Viertel des Jahres von Eis überzogen, nur im Hochsommer gibt er seine Wasserfläche für wenige Wochen frei. Taucher haben dann eine Sichttiefe von bis zu zwölf Metern.
Die bisherigen Sieger von „9 Plätze - 9 Schätze“:
- Grüner See im steirischen Tragöß (2014)
- Formarinsee und die Rote Wand in Vorarlberg (2015)
- Tiroler Kaisertal (2016)
- Vorarlberger Körbersee (2017)
- Schiederweiher in Oberösterreich (2018)
- Lünersee in Vorarlberg (2019)
- Strutz-Mühle in der Steiermark (2020)
- Wiegensee in Vorarlberg (2021)
- Friedenskircherl am Stoderzinken in der Steiermark (2022)
- Burg Landskron in Kärnten (2023)
Am 28. Oktober steht zudem in ORF 2 um 20.15 Uhr die Sendung „9 Plätze – 9 Schätze: So schön ist Österreich“ auf dem Programm. Armin Assinger meldet sich aus der Österreichischen Nationalbibliothek und stellt alle 27 Orte und Plätze, die die Bundesländer insgesamt ins Rennen geschickt hatten, noch einmal vor – damit ganz Österreich nicht nur die neun Landessieger kennenlernt, sondern alle verborgenen Schätze 2024.