Die Polizei musste am Mittwochabend gegen 21 Uhr am Klagenfurter Hauptbahnhof ausrücken. In einer E-Mail drohte eine bislang unbekannte Person, Sprengsätze zu zünden. Wie zuvor schon in Linz, Graz und Salzburg wurde aus Sicherheitsgründen und in Absprache mit dem Sicherheitskoordinator der ÖBB, die Evakuierung des Bahnhofes veranlasst. Auch der Bahnverkehr wurde vorübergehend eingestellt. Zudem wurde der Südbahngürtel zwischen der Fromillerstraße und der Lastenstraße gesperrt und der Verkehr umgeleitet.
Das gesamte Bahnhofsgelände wurde von mehreren Polizeistreifen und Diensthundeführern durchsucht – es konnte jedoch keinerlei gefährliche Gegenstände gefunden werden. Der Bahnhof Klagenfurt wurde daher um 22.35 Uhr wieder freigegeben, die Verkehrsmaßnahmen wurden zu diesem Zeitpunkt ebenfalls wieder aufgehoben. Die weiteren Ermittlungen werden vom Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung geführt. „Ein Zusammenhang zu den Vorfällen in weiteren Hautstädten kann noch nicht ausgeschlossen werden, es wird ermittelt“, sagt Polizeisprecher Werner Pucher.
Selber Verfasser
Aufgrund des Inhaltes der Schreiben geht die Polizei inzwischen davon aus, dass in allen Fällen derselbe Verfasser am Werk war, hieß es am Donnerstag aus Niederösterreich. Verschränkte Ermittlungen sind im Laufen. Dem Urheber droht im Fall der Ausforschung eine mehrjährige Haftstrafe. Ermittelt wird nun weitestgehend von den Landesämtern für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) in Verbindung mit der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN). Als strafrechtliche Grundlage galten vorerst gefährliche Drohung und Landzwang. Details wurden nur spärlich preisgegeben, auch aus ermittlungstaktischen Überlegungen.
Die Serie an Bombendrohungen erinnert unwillkürlich an jene an Kärntner Schulen im Frühling 2023. Pucher: „Wir hoffen aber nicht, dass es in eine ähnliche Richtung geht.“
Verurteilt
Auch Bahnhof St. Pölten vorübergehend gesperrt
Wegen einer Bombendrohung ist am späten Mittwochabend auch der Bahnhof St. Pölten vorübergehend gesperrt worden. Das Areal wurde von der Polizei abgesucht, Verdächtiges wurde dabei auch hier nicht entdeckt, bestätigte Chefinspektor Johann Baumschlager Donnerstagfrüh auf Anfrage einen Bericht des ORF Niederösterreich. Aufgrund der Sperre gab es in der Folge für rund eine Stunde keinen Zugverkehr.
Mehrere Drohungen gegen Bahnhöfe
In den letzten Tagen war es bereits mehrfach zu Drohungen gegen Bahnhöfe gekommen. Die Polizei ermittelt mittlerweile in mehreren Fällen wegen Nötigung gegen unbekannte Täter.