Wird es Kamala Harris oder Donald Trump? Das Ergebnis der 60. Präsidentschaftswahl in den USA, die am 5. November stattfindet, wird mit Spannung erwartet. Kurios dabei mutet an: Mehrere tausend Stimmen kommen aus Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien. Denn dort, in Aviano, ist eine Nato-Base stationiert, die von den USA gemeinsam mit Italien betrieben wird. Rund 5000 Wahlberechtigte, US-Soldaten, weitere Beschäftigte und deren Angehörige, leben dort. Sie können laut der Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“ bis zum 5. Oktober zur Wahlurne schreiten.

Das amerikanische Wahlsystem sieht bei der Präsidentschaftswahl eine indirekte Wählerentscheidung vor. Die Wählerstimme entscheidet über die Zusammensetzung des regionalen Wahlleute-Gremiums, das dann für den Präsidentschaftskandidaten stimmt. Um auch den in Aviano Beschäftigten - das sind neben Soldaten zum Beispiel auch Mechaniker, Supermarkt-Angestellte und das Personal der Fast Food-Restaurants - den Wahlurnengang zu erleichtern, gibt es einen eigens dafür beauftragten Referenten.

Komplexes System

Er erklärt die Rechte und Wahlmodalitäten, die in den einzelnen Staaten unterschiedlich sein können. Die Stimme kann mittels eigenem Brief-Wahlzettel oder auch übers Internet abgegeben werden, zum Teil auch gefaxt. Sie zählt in dem Bundesstaat, dem der im Ausland verweilende Wähler wohnsitzmäßig zugeordnet wird. Diese Zuordnung findet nicht immer automatisch statt, was für die Betroffenen alles noch etwas komplizierter macht. Zur politischen Entscheidungsfindung tragen Informationen aus dem Wahlkampf im Land bei, die über Medien und Angehörige eingeholt werden.