Nur noch 45 Minuten werden ab Dezember des nächsten Jahres zwischen Klagenfurt und Graz liegen. Die Vorbereitungen für eine bestmögliche Nutzung der Hochleistungsstrecke nehmen bereits konkrete Formen an. In bisher bereits 33 Sitzungen haben fünf Arbeitsgruppen mit 180 Personen 106 Maßnahmen für die Nutzung der Koralmbahn in Kärnten erarbeitet. „Wir werden die Chancen durch die Koralmbahn bestmöglich nutzen. Dabei soll ein Zahnrad in das andere greifen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen gilt es, schnellstmöglich umzusetzen“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Eingebunden sind neben den Landesabteilungen auch die Sozialpartner, Gemeinde- und Städtebund, Forschungs- und Bildungsverantwortliche oder Personen aus dem Infrastrukturbereich. Besonders wichtig sei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Steiermark. Schwerpunkte sind eine proaktive Standortpolitik, der Technologiepark St. Paul, die Etablierung eines EU-geförderten COMET-Zentrums, Hochschulkooperationen, das Logistikcenter Austria Süd, Bildungshubs, eine soziale Wohnraumentwicklung, aber zum Beispiel auch ein 3D-Druckzentrum im Lavanttal.
Forderungen an den Bund
Der neuen Bundesregierung, wie auch immer sie aussehen wird, will man die Bedeutung des Bahnhofs Kühnsdorf, auch als Anschlussmöglichkeit an Slowenien, näherbringen. Auch die Gütertrasse im Kärntner Zentralraum sowie der Ausbau der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Sicherheitsausbau der S37 werden vom Bund gefordert.
„Das ist kein Kärntner und auch kein steirisches Thema. Es ist eine Chance mit österreichweiter Wirkung. Es geht um Arbeitsplätze der Zukunft und Fragen der Zukunft. Daher erwarte ich mir auch eine entsprechende Beteiligung des Bundes“, sagt Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ) mit Blick auf den Technologiepark St. Paul.
Wunsch an Minister
Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) will die Chancen der Koralmbahn mit Fokus auf den Wirtschaftsstandort Kärnten bestmöglich nutzen. Mobilität sei dabei einer der wesentlichen Standortfaktoren und ein Bereich, in dem Kärnten gut vorbereitet ist. „Die Koralmbahn soll nicht nur eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung sein. Wir haben die Zubringerlinien intensiviert, eine Mikro-ÖV-Strategie beschlossen und den Halbstundentakt auf der S-Bahn ausgebaut, um den Mehrwert der Koralmbahn in die Breite zu bringen“, sagt Schuschnig. Von einem neuen Infrastrukturministerium fordert er ein Commitment bezüglich der Güterverkehrstrasse im Zentralraum, des Logistikzentrums bei Villach und des Bahnhofes Kühnsdorf. „Das werden wir als Bundesland von einer neuen Bundesregierung einfordern.“