Ein 57-jähriger Mann aus Rumänien wurde am Oberlandesgericht (OLG) Graz wegen versuchten Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt. Dem Mann war vorgeworfen worden, im vergangenen Sommer in einem Mehrparteienhaus in Villach Feuer gelegt zu haben, um seine ehemalige Lebensgefährtin und deren neuen Freund zu töten.

Der Angeklagte hatte sich beim Prozess im Mai am Landesgericht Klagenfurt vor dem Geschworenengericht unter Vorsitz von Richter Bernd Lutschounig nur teilweise schuldig bekannt. Das Feuer habe er verursacht, aber er hätte nicht beabsichtigt, jemanden zu töten. Er habe dem neuen Freund seiner Ex-Lebensgefährtin lediglich einen Schrecken einjagen wollen. Dass bei dem Brand nicht mehr passiert war, war nur einem Nachbarn zu verdanken: Er hatte das Feuer bemerkt, als er kurz vor 4 Uhr auf die Toilette gehen wollte. Wäre das nur ein paar Minuten später geschehen, so wäre das ganze Gebäude in Vollbrand gestanden, hatte ein Sachverständiger vor Gericht erklärt. Das Benzin sei nämlich nicht nur auf dem Boden verschüttet worden, sondern auch an die Tür und die Wand. Das Geschworenengericht In Klagenfurt sprach den 57-Jährigen schuldig und verurteilte ihn zu zwölf Jahren Haft.

Anhebung beantragt

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Rechtsmittel eingelegt und eine Anhebung der Strafe beantragt. Das OLG Graz hob die Haftstrafe von zwölf auf 13 Jahre an. Es liege zwar kein planmäßiges, aber ein äußerst heimtückisches Vorgehen zu nachtschlafender Zeit vor, erklärte die zuständige Richterin. Gegen diese Entscheidung gibt es kein Rechtsmittel mehr.