Oscar, Grammy, Nobelpreis, Trigos, Primus – jede Branche hat ihre Auszeichnung. Und hinter jeder dieser Branchen stecken Menschen, die Besonderes leisten und die für ihre Verdienste ausgezeichnet werden. Doch es gibt eine Branche, da leisten die Menschen dahinter mindestens genauso viel. In dieser Branche arbeiten Menschen, die hochprofessionell einen extrem fordernden Beruf ausüben.
Mit der „Vita“, dem Pflegeaward der Kleinen Zeitung wollen wir die Pflegerinnen und Pfleger aus der Steiermark und Kärnten vor den Vorhang holen und ihnen „Danke“ sagen. Für ihren wertvollen und wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Innerhalb der nächsten Wochen stellen wir alle 30 Nominierten vor. Sie haben jeden Tag die Möglichkeit, hier für Ihren Favoriten abzustimmen.
OP-Team Privatklinik Maria Hilf: Experten in allen Disziplinen
Unterschiedliche Operationen verschiedenster Fachgebiete in vier OP-Sälen, Vorbereitung des Instrumentariums und seine Reinigung, verschiedene Operateure und Belegärzte, Wunschtermine und Dienstzeiten – all das muss Barbara Grohmann-Paulitsch, Leiterin des interdisziplinären OP-Teams in der Privatklinik Maria Hilf in Klagenfurt, täglich koordinieren und jedem Teammitglied entsprechend seiner Stärken die passende Rolle und Verantwortung zuteilen. „Unser Team ist außergewöhnlich, weil alle in allen Disziplinen Experten sind, sich intensiv vorbereiten und ständig fortbilden“, sagt die Ressourcenmanagerin. „Wir praktizieren respektvolle, wertschätzende Kommunikation, die Vertrauen fördert und eine Kultur der Fehlerakzeptanz und Flexibilität, soweit dies möglich ist.“
Roland Steiner: „Ein Lied ist wie ein Anker“
„Ich versuche, mit Empathie, Geduld und Zeit die Klienten zu begleiten und Sozialbetreuung in die Pflege zu integrieren“, sagt Roland Steiner, der mit 54 Jahren die Ausbildung zum Pflegeassistenten und Fachsozialbetreuer machte und im Haus Martha in Klagenfurt tätig ist. Mit betagten Menschen, deren Ressourcen er erhalten und fördern will, singt er gerne Kärntnerlieder und Schlager. „Das lockert auf, zaubert ein Lächeln ins Gesicht, stärkt das Gedächtnis und fördert die Gemeinschaft. Für Demenzkranke ist ein Lied oft ein Anker im Alltag“, sagt der Absolvent des Lehrgangs „Musik und Demenz“. Er schenkt gerne mit Kleinigkeiten Geborgenheit. „Meine neue, sinnstiftende Aufgabe macht mir Riesenspaß, ich bin dankbar, dass ich diese Bereicherung erleben kann.
Angelo Maurer: „War die beste Entscheidung“
„Es war die beste Entscheidung, die ich je treffen konnte“, sagt Angelo Maurer über seinen beruflichen Wechsel vom Einzelhandelskaufmann zum Pflegeassistenten. Im Juni beendete er die Ausbildung und sammelt nun täglich neue Erfahrungen auf der Abteilung für Viszeralchirurgie und Urologie im Klinikum Klagenfurt. „Ich liebe die Vielfalt und Abwechslung“, sagt er über seinen Verantwortungsbereich, in dem er auch für die richtige Ausstattung von Verbandswagen, Urologie– und Spritzenwagen zuständig ist. Seinen neuen Beruf findet er trotz zeitweisem Stress, mit dem er gut umgehen kann, sehr erfüllend. „Menschen bis zur Genesung zu begleiten, ist ein schönes Gefühl“, sagt der alleinerziehende Vater einer Tochter, der vor keiner Arbeit Berührungsängste hat.
Team des EKH: „Begleiten und anleiten“
„Auszubildende mit fachlicher Kompetenz und pädagogischem Gespür gut zu begleiten und anzuleiten, damit sie danach selbstständig arbeiten können, ist uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Pflegedirektorin Elisabeth Lueger vom Team der Ausbildungsverantwortlichen im Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt, bekannt auch für das Projekt „Nursing Training Unit“ für FH-Studierende. Praktizierende werden im Haus von Fachkräften aus jeder Abteilung intensiv betreut. „Unser Team ist motiviert und engagiert, unser Ziel ist die Vernetzung von Theorie und Praxis. Dafür wenden wir verschiedene Methoden wie Bedside Teaching an.“ Das Team tauscht sich regelmäßig konstruktiv aus. Aus dem Kreis der Auszubildenden konnte man schon oft qualifizierte Mitarbeitende rekrutieren.
Julia Fleck: „Die Arbeit ist besonders“
Für Julia Fleck ist die Arbeit mit Menschen „eine ganz besondere“, bei der man „sehr viel Dankbarkeit, oft auch ohne ein einziges Wort, zurückbekommt“. Sie absolviert mit Begeisterung die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin an der FH Kärnten und schreibt an einer Diplomarbeit über pflegerische Maßnahmen bei Brustkrebs-Patientinnen. „Ich bin sehr genau und kommunikativ, habe einen inneren Perfektionisten und würde behaupten, dass ich sehr offen auf Menschen zugehen kann“, sagt die ehrenamtliche Rotkreuz-Rettungssanitäterin, die gerne mit dem Notarztsystem zusammenarbeitet und am liebsten auf einer Intensivstation oder im Bereich der Anästhesiepflege arbeiten möchte. „Ich hoffe, dass dieser Traum in Erfüllung geht.“
Martina Hohenberger: „Gemeinsam Lösungen finden“
„Miteinander reden“ steht für Martina Hohenberger an oberster Stelle, sie hat immer ein offenes Ohr für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Betreuende und Angehörige. Mit Herz und Fachkompetenz nimmt die Klagenfurterin die Pflegedienstleitung im Haus Theresia der Caritas Kärnten in Feldkirchen wahr. „Probleme nicht vor sich herschieben, sondern Lösungen dafür zu finden und diese gemeinsam umzusetzen“, ist das Motto der Führungskraft, die mit Ehrlichkeit, Korrektheit, Empathie und Erfahrung punktet. Die Mutter eines Sohnes legt großen Wert darauf, dass die Betreuten im Haus ihre Selbständigkeit behalten und hohe Lebensqualität erfahren. Die Liebe zum Pflegeberuf möchte sie weitergeben: „Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gehe.“
Mohammad Alhaj: „Die Arbeit ist erfüllend“
„Ich kann mir keine erfüllendere Arbeit vorstellen, als das Leben anderer Menschen zu verbessern“, sagt Mohammad Alhaj, für den die Ausbildung zum Pflegeassistenten im Haus Harbach der erste, aber entscheidende Schritt in eine langfristige Karriere im Pflegebereich ist, wo er „etwas wirklich Sinnvolles“ tun könne. Er strebt danach, Wissen und Fähigkeiten täglich zu erweitern. Sein Ziel ist die Altenpflege. „Ich empfinde es als bedeutungsvolle Aufgabe, Menschen auf ihrem letzten Lebensweg Trost zu spenden und ihre Lebensqualität zu sichern“, betont Alhaj, der sich durch außergewöhnliche Empathie, ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und großes Durchhaltevermögen auszeichnet. „Auch in herausfordernden Situationen bleibe ich fokussiert und gebe nicht auf.“
Manuela Malz: „Gutes tun, tut gut“
Sie wollte nach ihrem Leben als Köchin eine Veränderung und mit Menschen arbeiten, die Hilfe brauchen. So machte Manuela Malz die Ausbildung als Heimhilfe und ist auf dem Weg zur Pflegeassistentin. Derzeit begleitet und unterstützt sie Menschen mit Behinderung in einer Tagesstätte in Völkermarkt. Ein Praktikum hat sie in einem Altenheim absolviert und würde auch gerne in diesem Bereich arbeiten. „Ein Dank mit Tränen in den Augen, einer Umarmung, einem Strahlen rührt mich selbst oft zu Tränen“, sagt Malz, die Feinfühligkeit mit Durchsetzungsvermögen paart und sich gut auf verschiedenste Klienten einstellen kann. „Es lohnt sich, in den Pflegeberuf einzutauchen“, lautet ihr Appell, um Vorurteile abzubauen. „Jemandem etwas Gutes zu tun, tut einem selber gut.“
Vanessa Messner: „Bin gerne für andere da“
„Ich habe schon immer gewusst, dass ich im Sozialbereich arbeiten will“, sagt Vanessa Jaqueline Messner, die sich nach dem Gymnasium für die Ausbildung zur Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerin an der FH entschieden hat. „Es war definitiv die richtige Wahl.“ Derzeit absolviert sie mit Begeisterung ihr siebentes Praktikum in der Kinder-Ambulanz im LKH Villach und arbeitet 14 Stunden pro Woche im Haus Elim der Diakonie mit Menschen mit Behinderung. In beiden Tätigkeiten, deren Abwechslungsreichtum sie liebt, geht sie auf. „Ich bin gerne für andere da.“ In Zukunft will sie wie ihre Eltern freiberuflich in der mobilen Pflege tätig sein und sich auf Palliativbetreuung und Wundmanagement spezialisieren, um Menschen in schwierigen Phasen des Lebens zu helfen.
Magdalena de Monte
„Inspirierend“ ist für „Master of Education“ Magdalena de Monte ihre Tätigkeit als Ansprechperson für Ausbildende und Auszubildende im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit. Sie leitet die Betreuung von Praktikantinnen, Study Nurses und klinischen Studien über Brust- oder Darmkrebs. „Daraus ergeben sich Chancen für Betroffene“, sagt die Praxisanleiterin, die den Pflegeberuf als idealen Einsatzbereich sieht, wenn man „Liebe für den Umgang mit Menschen“ hat. 2023 wurde für Praktizierende ein „Skill lab“ eingerichtet, wo sie ihre Fertigkeiten für Blutabnahme oder Legen von Sonden trainieren können. „Oft ist auch psychologische Begleitung notwendig. Für mich ist es wichtig, künftigen Pflegekräften Möglichkeiten und Perspektiven aufzuzeigen.
Stefanie Pirker
„Ganz wichtig ist neben dem professionellen pflegerischen Handeln die Betreuung von Herz zu Herz“, betont Stefanie Pirker, mobile Diplompflegerin in Feldkirchen. „Man kann Pflegetätigkeit und Herzlichkeit vereinen, beim Verbandswechsel, Duschen oder Waschen ein offenes Ohr haben und nachher jemandem die Hand halten. Mitgefühl kann Menschen durch schwierige Lebensphasen tragen.“ Pirker versucht, kommunikativ zu arbeiten und auch Probleme zu besprechen. Das wertschätzende Feedback bestätigt ihr, dass die Pflege ihre Berufung ist, die sie nach ihrer Tätigkeit im kaufmännischen Bereich entdeckt hat. Als Vorbild will sie andere mitreißen und für ständige Weiterbildung interessieren. „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“
Julia Hutter
Schon im Volksschulalter wollte sie nach einem Besuch im Pflegeheim die „lieben alten Leute“ mit nach Hause nehmen, erzählt Julia Hutter, die nach der Friseurin-Lehre die Diplom-Pflegeausbildung absolvierte. Seit zehn Jahren hat sie im SeneCura-Pflegezentrum St. Veit tagsüber die Verantwortung für 60 Bewohner und das Personal, nachts ist sie mit zwei Pflegehelfern für über 100 Klienten zuständig. „Das ist eine große Herausforderung, man muss einen guten Überblick haben und sofort richtig reagieren, wenn etwas passiert.“ Hutter macht ihren Job gerne. „Dass ich helfen kann, ist eine Wohltat.“ Über ihre Vorbildfunktion sagt sie: „Ich habe Verantwortungsbewusstsein, bin optimistisch, empathisch und möchte mit meiner Liebe zum Beruf gerne andere anstecken.“
Team ICU 3: „Gegenseitig unterstützen“
Sie betreuen die schwersten Fälle und Komapatienten aus allen Fachbereichen. „Alle, die zu uns kommen, sind in kritischem Zustand. Auch in sehr belastenden Situationen geben wir unser Bestes für die Betroffenen und betreuen auch die Familie mit“, sagt Mario Rettl, Diplompfleger auf der anästhesiologischen Intensivstation ICU 3, wo 73 von Gemeinschaftsgeist getragene Pflegekräfte so gut Hand in Hand zusammenarbeiten, dass sie sich selbst als Dreamteam, das sich gegenseitig Rückhalt gibt und motiviert, nominiert haben. „Wir können uns auch bei großem Druck aufeinander verlassen, tauschen uns aus und reißen uns mit Humor gegenseitig mit“, sagt auch Sejla Huremovic. „Wir haben durch unser Zusammenspiel eine Patientin sogar zum Maturaball begleitet.“
Laura Hausharter: „Ich kann viel bewirken“
„Ich bin gerne mit älteren Menschen zusammen und kann viel von ihnen lernen“, sagt Laura Hausharter, die neben ihrer Ausbildung in der Schule für Sozialberufe der Caritas freiwillig 25 Stunden die Woche die Tätigkeiten einer Pflegeassistentin im St. Hemma Haus in Friesach ausübt. „Es ist teilweise anstrengend, aber ich finde es schön, wenn man Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten und ihnen Freude machen kann.“ Während der Pflege unterhält sich die lernwillige und engagierte Auszubildende gerne mit den Betreuten. Sehr interessant findet sie es, durch Beobachtungen Krankheitsbilder erkennen zu lernen und durch Prophylaxe Schäden und Schmerzen verhindern zu können. „Ich glaube, viel für das Wohlbefinden bewirken zu können.“
Markus Reschenauer: „Zu helfen, ist erfüllend“
Mit Lachen und einem Schmäh vermittelt Diplompfleger Markus Reschenauer im Altenheim St. Peter der Diakonie, dass er Kompetenz mit Spaß verbindet. „Ich mache jede Tätigkeit, die gebraucht wird, gern und habe ein freundliches Gemüt“, sagt der gelernte Tischler, der als 17-Jähriger als Patient auf der Intensivstation den Entschluss für die Pflegeausbildung gefasst hat. „Es ist erfüllend, Menschen zu helfen und beizutragen, dass es ihnen gut geht.“ Neue Patienten müsse man erst „ankommen“ lassen, ihnen Zeit geben, sich einzugewöhnen und dann schauen, was sie brauchen, meint der Pfleger, der neben Dokumentation und Pflegeplanung gerne „am Bett“ arbeitet, Demenz mit Validation begegnet, gerne Angehörigengespräche führt und sich weiterbildet.
Team Theresia: „Tätigkeit mit Herz“
„Wir üben unsere Tätigkeit mit Herz aus“, sagt Michaela Pulvermacher, Pflegeassistentin im Haus Theresia in Feldkirchen, wo man füreinander einsteht und bereit ist, an Problemen zu arbeiten. „Wir können uns aufeinander verlassen und haben sehr viel Spaß beim Arbeiten. Wenn etwas nicht passt, was bei Zwölfstunden-Tagen drei Tage hintereinander einmal passieren kann, wird das direkt angesprochen.“
Jeden Tag werden alle zu Pflegenden aus den Betten geholt, mobilisiert und „unter die Leute gebracht“. An den Nachmittagen gäbe es manchmal „Disco am Handy“, erzählt Pulvermacher, die von der Lebenserfahrung alter Menschen noch viel lernen könne. Pflegedienstleiterin Martina Hohenberger ist stolz, „Kopf eines solchen Teams zu sein.“
Barbara Schaar: „Glaube an dich selbst“
Wie kann ich Demenzpatienten den Alltag mit Humor erleichtern?“, ist die Fragestellung, mit der Barbara Schaar, Pflegefachassistentin und AVS-Organisationsleiterin in Nötsch, an ihre Arbeit herangeht. Ihre Strategie hat sie in der Diplomarbeit selbst entwickelt. Sie informiert sich über Vorlieben der zu Betreuenden und geht auf sie ein. Unnahbare oder aggressive Demenzkranke gewinnt sie für sich, indem sie sie spiegelt, mit Witz oder Grimassen Aufmerksamkeit erregt und auflockert. „Ich versuche, mit Sinnesreizen einzusteigen und langsam zu ihnen vorzudringen.“ Schaar, die auch viele Termine, Wochenpläne und Kontakte zu koordinieren hat, weiß, worauf es ankommt: „Lass dich nicht unterkriegen, glaub an dich selbst und behalte Humor für Neues.“
Kerstin Schöffmann: „Gebe täglich mein Bestes“
„Ich bin etwas später dort angekommen, wo ich hingehöre und bin jetzt sehr glücklich“, sagt Kerstin Schöffmann, gelernte Bürokauffrau, die später die Ausbildung zur Pflegeassistentin und die Aufschulung zur Diplompflegekraft absolviert hat. Ihre Aufgaben im Haus Abendruh in Waiern sind nun sehr vielseitig, von der Aufnahme über die Pflegeplanung und Wundversorgung bis zur Palliativbetreuung. Auch Angehörige werden eingebunden. „Mir ist es wichtig, zu schauen, was die Menschen brauchen und gemeinsam mit anderen Berufsgruppen die Rundum-Versorgung sicherzustellen.“ Es ist ihr ein Anliegen, trotz Bürokratie den Kontakt zu den Bewohnern nicht zu verlieren. „Ich gebe jeden Tag mein Bestes, um zu bewirken, dass sich die Menschen bei uns wohlfühlen.“
Stefanie Sudar: „Respektvoller Umgang“
„Wer gerne mit Menschen arbeitet, Herausforderungen und Abwechslung liebt, ist im Pflegebereich an der richtigen Stelle“, ist Stefanie Sudar überzeugt. Die Pflegeassistentin und Fachsozialbetreuerin wechselte von der Altenarbeit in die Behindertenbegleitung und versieht im Haus Josef in Eberndorf, wo die Atmosphäre „heimelig“ und persönlich ist, morgens und spätnachmittags bis abends geteilte Dienste. Sehr wichtig ist ihr neben dem Zusammenhalt im Team das individuelle Eingehen. Herausforderndem Verhalten in psychischen Krisen begegnet sie einfühlsam, bewahrt die Ruhe und versucht, zu deeskalieren. Respektvoller Umgang mit allen Menschen ist ihre Maxime. „Ich behandle die Menschen so, wie ich selbst gerne behandelt werden möchte.“
Max Hudelist: „Es geht um menschliche Nähe“
„Der Pflegeberuf hat ein großes Plus: Man arbeitet mit Menschen, die dankbar sind, dass man da ist. Das ist das Schöne daran“, sagt Max Hudelist, der im Haus Franziskus in Klagenfurt seine beiden Bereiche Pflegeassistent und Diplom-Fachsozialbetreuer vereinbart. „Für mich geht es um menschliche Nähe, man muss auf die Klienten zugehen, sich auf sie einlassen, sie kennenlernen, damit sie Pflege zulassen“. Bei der Animation knüpft Hudelist an alte Hobbys der Bewohner an, so gibt es für Wanderer einen Parcours oder es werden im Rollstuhl alte Ski angeschnallt. „Mich freut es, wenn ich den Leuten Freude machen kann“. Spaß dürfe nicht auf der Strecke bleiben, oft werde „gewitzelt“. „Der Beruf wärmt mir das Herz, man weiß, man hat etwas Gutes im Leben getan“.
Gabriele Eichenberger: „Es liegt mir am Herzen“
„Es liegt mir sehr am Herzen, dass es unseren Bewohnerinnen und Bewohnern gut geht. Es ist unsere Aufgabe, dazu beizutragen. Das sind wir der Generation vor uns, die viel für uns getan hat, schuldig“, betont Pflegeassistentin Gabi Eichenberger (55), die sich besonders bemüht, den Menschen im Pflegeheim Maria Gail den Übergang vom alten ins neue Leben erträglich und angenehm zu machen. Eine verständnisvolle, würdevolle Behandlung ist ihr wichtig, ob bei der Körperpflege oder in der letzten Phase, die sie oft mit beruhigenden Waschungen oder Duftlampen begleitet. Manchmal geht sie in ihrer Freizeit mit Bewohnerinnen spazieren oder bastelt mit ihnen, früher ging sie mit manchen sogar ins Kino. Bei Festvorbereitungen hilft das ganze Team auch in der Freizeit mit.
Monika Meisterl: „Ich bin am richtigen Ort“
„Der Mensch besteht nicht nur aus Körper und will nicht nur warten, bis die Zeit vergeht“, weiß Fachsozialbetreuerin Monika Meisterl (44) vom Haus Abendruh in Waiern. Sie will durch Einzelaktivierung und Animation im Alltag eine „Verbesserung der Lebensqualität für Geist und Seele“ für die Bewohnerinnen im Haus Abendruh bewirken. „Das hat eine sozioemotionale Funktion.“ Das Angebot umfasst Spiele, Gedächtnistraining, Backen, Gemüse ernten, Musik und Bewegung. „Ich bemühe mich, Abwechslung zu bieten, Koordination und Motorik zu verbessern.“ Wer nicht gehen kann, mit dem macht sie Ausflüge per Virtuell-Reality-Brille, erzählt Meisterl, die früher Koch-Kellner gelernt hat und Pflegeassistentin war. „Jetzt bin ich am richtigen Ort. Ich bereue keinen Tag“.
Anna Mair-Jaz: „Verständnis ist wichtig“
„Mit guter Laune zu den Menschen gehen“ ist das Motto von Anna Jaz (49), diplomierte Pflegerin im Pflegeheim „Haus Martha“ in Klagenfurt. „Ich liebe meinen Beruf, jeder Tag ist eine große Herausforderung.“ Die meistert sie mit Empathie, Geduld und Humor. „Verständnis ist besonders für Menschen mit Demenz sehr wichtig.“ Für sie hat Jaz, die in ihrer Heimat Polen Anästhesie-Diplompflegerin war und ein Privathospiz gegründet hat, die Weiterbildung für Validation absolviert. Sehr wichtig ist der Ausbildnerin junger Kolleginnen die Prävention von Dekubitus durch richtige Lagerung oder von Lungenentzündung durch Atemübungen und Bewegung. Auch Verhaltensauffälligkeiten beobachtet sie genau. „Für Menschen, die mich brauchen, bin ich voll da.“
Laura Haag: „Habe mich selbst verwirklicht“
„Ich habe durch meine Ausbildung eine komplette Selbstentwicklung gemacht, sie hat mir geholfen, durch persönliche Kontakte meine Sozialphobie zu überwinden“, freut sich Laura Haag (21), Pflegeassistentin im Haus Maria Gail, wo sie täglich neue Herausforderungen und einen „unberechenbaren“ Alltag meistert. „Das hat mich in meiner Flexibilität gestärkt“. Durch den Umgang mit alten oder dementen Menschen, für deren Pflege man oft Tricks anwenden müsse, habe sich ihr Bild von Pflege und Gesundheit „um 180 Grad“ gewandelt. „Ich nehme Gesundheit anders wahr und halte sie nicht mehr für selbstverständlich“. Sie schätzt es, viel Wissen im medizinischen Bereich und durch Biographiearbeit zu erwerben. „Ich lerne täglich Neues dazu und bin glücklich in meinem Beruf.“
Pflegeteam der Neurologie: „Auch in Ausnahmesituationen motiviert“
„Meine Leute fangen jeden Tag wieder von vorne an“, sagt Martina Murer (55), seit 28 Jahren Stationsleiterin der Neurologie, wo schwerstkranke Menschen nach Schlaganfällen oder anderen einschneidenden Vorfällen mit sehr viel Geduld, Ausdauer, Verständnis und Fingerspitzengefühl auf dem steinigen Weg zurück ins Leben begleitet werden. Und wo man verzweifelten Angehörigen Mut macht und ihnen hilft, Schicksalsschläge auszuhalten. Das gelingt in einem Pflegeteam mit Idealismus, Optimismus und Freude an der Arbeit. „Wir haben einen sehr guten Zusammenhalt, alle sind auch in Ausnahmesituationen motiviert und freundlich“, sagt Murer. „Alle helfen zusammen, greifen ineinander“, bekräftigt Teammitglied Romana Dampf. „Wir sind ein Superteam, das positive Stimmung schafft“.
Patrizia Linzatti: „Meine Arbeit ist sehr intensiv“
„Ich wollte von klein auf Säuglingsschwester werden, ich habe Kinder sehr gerne“, sagt Patrizia Linzatti, die ihren Berufswunsch bis 2022 auf der Kinder-Intensivstation im Klinikum Klagenfurt verwirklichte und seither als pflegerische Leiterin des Kinderpalliativteams Kinder und Jugendliche mit lebensbedrohlichen Krankheiten mit „Liebe, Herz und Hirn“ begleitet. Auch Eltern und Geschwister werden mit viel Zuwendung einbezogen. „Man muss sie wahrnehmen, auffangen und ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind“, sagt die Expertin, die viele Familien von klein auf kennt und versucht, ihnen auch organisatorisch Last abzunehmen. Wichtig sei die Verbesserung der Lebensqualität für alle. „Meine Arbeit ist sehr intensiv, oft sehr traurig, aber schön“.
Michael Nikolavcic: „Ich liebe meine Arbeit“
Er arbeitete in der Gastronomie und bei der Bestattung, bevor er als Fachsozialbetreuer Behindertenbegleitung seine Erfüllung fand. „Da bin ich daheim“, sagt Michael Nikolavcic. „Ich arbeite gerne mit Menschen, die Unterstützung brauchen und schaue, dass sie so lange wie möglich selbständig bleiben.“ Als Alltagsmanager organisiert er in einem Haus für „betreubares Wohnen“ in Finkenstein Veranstaltungen und Feste und hat immer ein offenes Ohr, für Probleme findet er Lösungen. Als vielseitige Hilfswerk-Heimhilfe, kocht, bäckt, spielt und turnt er mit seinen Klienten, saugt, putzt und heitert die Betreuten auf. „Ich liebe meinen Job und freue mich jeden Tag, wenn ich in den Dienstplan schaue. Ich habe meine Arbeit so gern, dass sie mir im Urlaub fehlt.“
Roswitha Paul: Glücksmoment für die Seele
„Ich pflege so, wie ich gerne gepflegt werden möchte. Als leidenschaftliche Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerin im Haus Michael in Obervellach habe ich mich dem Thema Naturheilkunde gewidmet. In meiner Erfahrung als Pflegende von älteren und demenziellen Menschen stellt die Aromapflege eine wertvolle Ergänzung zur täglichen Pflege dar. Durch meine persönliche Begeisterung konnte ich unser Team überzeugen, diese Form der komplementären Pflege einzuführen. Ihre Anwendung kann körperliches und seelisches Gleichgewicht positiv beeinflussen. Durch angenehme Gerüche werden Emotionen verstärkt und geweckt. Wichtigstes Ziel ist für mich, unseren Bewohnern ein Gefühl von Geborgenheit sowie Erinnerungen zu geben. Ein Glücksmoment für die Seele.“
Eva Maria Wedenig: „Gehe glücklich nach Hause“
„Nach einem anstrengenden Tag gehe ich glücklich nach Hause“, erzählt Eva Wedenig (38), die sich als „Spätberufene“ für die Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden hat und nun in der Mobilen Pflege die Wertschätzung erfährt, die ihr früher gefehlt hat. „Ich habe das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun“. Sie begleitet ältere Menschen und Palliativklienten im häuslichen Umfeld. Körperpflege, Verbandswechsel, Organisation von Rollstühlen, Pflegebetten und ärztlicher Betreuung, Gespräche mit Angehörigen und Ärzten gehören zu ihrem Tätigkeitsfeld, das neben psychologischem Gespür auch die Fähigkeit erfordert, schnell zu erkennen, was der betroffene Mensch braucht. Deshalb bildet sie sich ständig weiter, um die besten Lösungen zu finden.
Connie Zechmann-Isepp: „Herz für ältere Menschen“
„Ich habe ein Herz für Menschen, besonders für ältere“, meint Connie Zechmann-Isepp (52), diplomierte Pflegerin in einem Villacher Seniorenwohnheim für nicht schwer Pflegebedürftige. „Wir haben den Überblick über alle Beschwerden und Medikamente, die sich ständig ändern, sind im Austausch mit Ärzten und Krankenhäusern, organisieren viele Aktivitäten und koordinieren“. Obwohl die Arbeit mit psychiatrischen und dementen Klienten nicht immer einfach sei, habe schlechte Stimmung „nichts verloren“, erzählt Zechmann-Isepp, die ausgleichend wirken, vermitteln und immer die Ruhe bewahren muss. „Ich bin immer freundlich, das traue ich mich zu behaupten“. Man habe viel Spaß im „netten Team“ und mit den Bewohnern und Bewohnerinnen. Manchmal lachen wir Tränen“.
Elke Fertschey