Luchse sind im Alpenraum nach wie vor vom Aussterben bedroht. Unter Blitzlichtgewitter wurde daher am Samstag in einem Wald nahe Tarvis das Luchsweibchen „Luna“ ausgewildert. In den vergangenen Jahren wurden im italienisch-slowenischen Grenzgebiet bereits mehrere Luchse in die Freiheit entlassen. Mit „Luna“ werde nun „die genetische Vielfalt in der Region erhöht“, so der Koordinator des ULyCA-Projekts, Paolo Molinari.
Erfolge und Rückschläge
Das jetzt ausgewilderte Luchsweibchen, das einen Sender trägt, wurde im Mai 2023 in einem Wildgehege im deutschen Thüringen geboren. Dort wurde „Luna“ auf ihre Auswilderung vorbereitet. Im Rahmen des europäischen Wildtierprojekts „Life Lynx“ wurde sie jetzt in den Tarviser Wald gebracht. Die Forscher gehen davon aus, dass sie bereits im kommenden Jahr für Nachwuchs sorgen könnte. Vier der bisher sechs freigelassenen Katzen, wie weibliche Luchse genannt werden, haben sich mittlerweile erfolgreich vermehrt. „Mindestens 16 kleine Luchse wurden in sieben Würfen geboren“, schreibt „Progetto Lince Italia“ auf seiner Facebook-Seite.
So hat etwa das Luchs-Weibchen „Talia“ heuer schon für Nachwuchs gesorgt. Die beiden Jungtiere wurden im Juni in einem „Geheimversteck“ circa 30 Kilometer vom Dreiländereck entfernt entdeckt. Ein großer Erfolg für das Wiederansiedelungsprojekt, bei dem es auch Rückschläge gab. So wurde die Luchsin „Sofia“ im August des Vorjahres in Kärnten gewildert. Der illegale Abschuss wurde auf Kärntner und auf italienischer Seite scharf verurteilt.