In Wolfsberg ist in der Nacht auf Freitag in einer Halle Feuer ausgebrochen. Um drei Uhr in der Nacht gab es einen ersten Brandmeldealarm. Im weiteren Verlauf standen zwölf Feuerwehren mit 150 Frauen und Männern im Einsatz. „Es wurde zuerst eine Rauchentwicklung bemerkt. Plötzlich gab es eine Vollzündung und das gesamte Gebäude stand in Brand“, berichtet Wolfgang Weißhaupt, Bezirksfeuerwehrkommandant von Wolfsberg.

Die Halle befindet sich mitten in der Stadt im verbauten Gebiet. Aufgrund des starken Windes hatten die Einsatzkräfte auch mit dem Funkenflug zu kämpfen. Familien aus angrenzenden Häusern mussten evakuiert werden. „Sie wurden im Bauhof untergebracht und werden versorgt. Verletzt wurde niemand“, sagt Weißhaupt. Der Einsatz war für die Feuerwehrmänner enorm gefährlich. Gasflaschen und eingestellte Fahrzeuge wurden ins Freie gebracht.

Umliegende Straßen wurden gesperrt. Der Brand wurde von den Einsatzkräften gegen 6 Uhr unter Kontrolle gebracht. Die 8500 Quadratmeter große Halle wurde komplett zerstört. Derzeit laufen die Nachlöscharbeiten und Atemschutztrupps heben im Brandobjekt noch Glutnester aus. Mit der Brandermittlung wurde begonnen. Diese wird vom Landeskriminalamt Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt geführt. Auch am Samstag werden die Brandermittler vor Ort sein. Erst danach werde es Informationen zur Brandursache geben. Die genaue Schadenshöhe konnte Freitag noch nicht beziffert werden. Sie werde sich laut Polizei aber „im Millionenbereich befinden“.

Wahlkabinen verbrannt

Wie die Stadtgemeinde Wolfsberg am Vormittag mitteilte, wurden in der Halle Wahlkabinen für die Nationalratswahl am Sonntag gelagert. Rund 80 Stück wurden dort gelagert, mindestens 60 sind vollständig verbrannt. Sofort hat die Stadt Kontakt mit Landeswahlbehörde und Innenministerium aufgenommen. „Dabei wurde vereinbart, dass durch klare räumliche Abtrennungen, zum Beispiel Aufstellen von Paravents oder kleineren Raumteilern, ein regulärer Ablauf des Wahlvorganges sichergestellt werden kann. Das Wahlgeheimnis bleibt dadurch auf jeden Fall gewährleistet“, wird mitgeteilt. Noch am Freitag hat man auch Kontakt mit den umliegenden Gemeinden aufgenommen. Diese werden ihre nicht benötigten Wahlkabinen den Wolfsberger Wählerinnen und Wählern zur Verfügung stellen.

Indoor-Spieleparadies zerstört

Bei dem zerstörten Gebäude handelt es sich um die ehemalige Kleiderfabrik Lebek, in der jetzt unterschiedliche Unternehmen wie eine Diskothek eingemietet sind. Am 4. Oktober hätte dort ein Indoor-Spieleparadies eröffnet werden sollen. Jetzt ist alles niedergebrannt. „Das ist eine Katstrophe für den Betreiber. Er wäre bis Weihnachten ausgebucht gewesen“, sagt Günther Lichtenegger, Geschäftsführer von Lico, der Eigentümerfirma der Halle. Wie es mit der gesamten Halle weitergehen wird, ist ebenfalls noch offen. Jetzt müssen erst alle behördlichen Schritte abgewickelt werden. „Es ist unfassbar, wie es hier aussieht. Das war ein Inferno“, sagt Lichtenegger.

Über Soziale Medien meldete sich auch der Betreiber von „Jump&Play“ zu Wort. „Mit Tränen in den Augen und schweren Herzens schreibe ich diese Zeilen! Unfassbar, wie ein Lebenswerk in so schneller Zeit den Flammen zum Opfer fällt!“, schreibt Josef Berglitsch. Alle getätigten Anzahlungen werden rückerstattet.

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