Mit der Kleinen Zeitung als Medienpartner nimmt sich die Pro Mente Gruppe Kärnten in ihrer neuen Herbstkampagne einem Thema an, das in der Gesellschaft noch immer mit einem Stigma behaftet ist. „Wir wollen mit der Kampagne den öffentlichen Diskurs über psychische Gesundheit stärken“, sagt Georg Spiel, Obmann und Geschäftsführer von Pro Mente Kärnten. Vielen Betroffenen oder Angehörigen falle es schwer, über psychische Erkrankungen zu sprechen. Offenheit sei „der Schlüssel zu mehr Akzeptanz, Verständnis und vor allem Hilfe“, so Spiel, der hinzufügt: „Menschen, die mehr über psychische Gesundheit und Krankheit wissen, haben eine größere Resilienz.“

Unter dem Motto „mental health #redenwirdarüber“ finden ab 10. Oktober - dem Welttag der psychischen Gesundheit - drei Wochen lang mehrere Aktivitäten zum Thema statt. Los geht es am 10. Oktober mit Kundgebungen in Klagenfurt, Villach und Wolfsberg.

Am selben Tag gebe es gar eine Österreich-Premiere: In Klagenfurt wird mit Start um 17 Uhr zum „1. Mental Health Run“ geladen. Ohne Zeitnehmung können die Teilnehmenden die fünf Kilometer lange Strecke vom Strandbad Loretto zur Steinernen Brücke und retour laufend, gehend oder walkend zurücklegen. Rund 150 Anmeldungen (christian.wallner@pro-mente.at) sind bislang schon eingelangt.

Einblicke in psychische Krankheitsbilder gibt die Erlebnisausstellung „Psyche erleben“ (Anmeldung für Gruppen unter corina.ponta@promente-kaernten.at), die von Pro Mente Steiermark entwickelt wurde. Personen ab 16 Jahren können vom 15. bis 17. Oktober im Stadtsaal Spittal an der Drau am eigenen Leib erfahren, wie Krankheitsbilder wahrgenommen werden. „Im 21 Meter langen Depressionstunnel erlebt man, wie sich Beklemmung anfühlt“, sagt Michaela Obrist, Fachbereichsleiterin Cluster Sozialpsychiatrie. Weitere Stationen sind ein Schizophrenie-Regal und ein Alkohol-Parcours.

Rede und Antwort stehen am 22. Oktober fünf pro mente-Expertinnen und Experten bei einer Telefonstunde (0463 50 00 88). „Anonym können Kinder, Jugendliche und Erwachsene oder deren Angehörige Fragen zu mentaler Gesundheit und psychischen Problemen stellen“, sagt Tanja Bleis, Klinisch-Psychologische Gesamtleitung bei Pro Mente:Kinder Jugend Familie.

Die Abschlussveranstaltung „Aus dem Nebel in das Leben“ findet am 30. Oktober um 19 Uhr im Casineum Velden statt. Neben einem Vortrag (Anmeldungen unter gruppekaernten@pro-mente.at) zum Thema „Im Spannungsfeld zwischen Resilienz und Krankheit“ von Theresa Lanhousen-Luxenberger, der neuen Primaria der Abteilung Psychiatrie und psychotherapeutischen Medizin im Klinikum Klagenfurt, kommen vier Betroffene zu Wort.