Seit vergangener Woche ist das Trinkwasser in Klagenfurt verunreinigt. Zunächst wurde am Mittwoch in einer von neuen Routineproben eine Belastung mit Enterokokken festgestellt. Bei weiteren zwölf Proben waren es dann sieben verseuchte, verteilt auf das gesamte Stadtgebiet. Das Gesundheitsamt sprach eine Warnung für über 100.000 Einwohner der Landeshauptstadt aus. Leitungswasser sollte nicht mehr getrunken werden ohne es zuvor für drei Minuten abzukochen.

Seither würden täglich 20 Proben entnommen, um dem Ausgangspunkt der Verunreinigung näher zu kommen. Jeweils nach 48 Stunden bekomme man das Ergebnis. „Wir versuchen, uns so der Quelle zu nähern, diese Suche ähnelt aber der einer Stecknadel im Heuhaufen“, wird Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole nicht müde zu betonen. 50.000 Schnittstellen gäbe es im 900 Kilometer langen Leitungsnetz in Klagenfurt. Mit viel Pech würde man bei 20 Proben pro Tag in 2500 Tagen, oder etwas weniger als sieben Jahren die Ursache finden.

Sattnitz als Quelle?

„Deshalb müssen wir uns strategisch herantasten und das Gebiet langsam eingrenzen. Wir wissen mittlerweile zumindest, dass die meisten belasteten Proben aus dem Westen der Stadt entnommen wurden“, sagt Smole. Einen Zusammenhang mit der im Sommer aufgetretenen Enterokokkenbelastung der Sattnitz konnte nicht festgestellt werden. „Wir haben hier alle möglichen Punkte entlang der Sattnitz kontrolliert und keine Schadstelle ausmachen können“, versichert der Stadtwerke-Vorstand. Auch ein Fehler bei der mittlerweile 50 Jahre alten Kläranlage im Süden der Stadt schließe man aus, hier seien die Sicherheitsschranken zu hoch: „Bei Verunreinigungen würden unsere Messgeräte sofort anschlagen“, so Smole.

Hochdruckspülung

Man habe mittlerweile alle städtischen Baustellen und Rohrbrüche der letzten drei Wochen sowie einige der 1550 Hydranten der Stadt kontrolliert. „Auch hier konnte nichts festgestellt werden, aber es gibt natürlich auch viele private Baustellen, die wir bisher nicht kontrollieren konnten oder können“, gibt Smole zu.

Der Plan der Stadtwerke sieht nun vor, die Leitungen mit Hochdruck vom Norden her zu säubern: „Das Wasser aus Richtung St. Veit ist sauber. Wir haben nun den Druck erhöht und spülen mit voller Kraft in Richtung Westen. Wir hoffen, so bald für gewisse Stadtteile, vornehmlich im Norden und Osten Klagenfurts, Entwarnung geben zu können“.

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