Sechs Jahre lang wurde der Norden Kenias von einer schweren Dürre gebeutelt. Im Mai und Juni dieses Jahres gingen über dem Norden Kenias langanhaltende Regenfälle nieder. Es waren dies die schwersten Überschwemmungen seit 40 Jahren. „Jene Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, spüren diese am stärksten“, sagt Bettina Zangl-Jagiello von der Auslandshilfe der Caritas Kärnten. Neben Konflikten sei der Klimawandel einer der Hauptgründe für steigende Hungerzahlen im afrikanischen Land. 4,4 Millionen Menschen leiden unter Hunger, so die Organisation.

Um das Leid der Menschen zu lindern, engagiert sich die Caritas Kärnten vorrangig in Marsabit. Die wüstenartige Region ist eine der am stärksten betroffenen Abschnitte in Nordkenia. Partner vor Ort ist die Entwicklungs- und Hilfsorganisation PACIDA. „Wir unterstützen hauptsächlich Nomadinnen und Nomaden, die zu 80 Prozent von Viehwirtschaft leben“, sagte Direktor und Mitbegründer Patrick Katelo, im Rahmen eines Kärnten-Besuches. Deren Lage sei prekär. Millionen Tiere - Kamele, Schafe und Ziegen - seien im Zuge der Dürre verendet, die Überlebenden seien beim Hochwasser weggeschwemmt worden.

Leben vor Ort verbessern

Mit Spenden aus Kärnten unterstützt die Caritas die Nothilfe sowie die Langzeithilfe. Bei Letzterer ist es das Ziel, dass die Menschen trotz der klimatischen Veränderungen vor Ort leben können. Mehrere Projekte sind dazu im Laufen. So sollen etwa Frauen unternehmerische Fähigkeiten vermittelt und ihr Einkommen in der Land- und Weidewirtschaft auf diese Weise erhöht werden. Zu den Projekten zählen landwirtschaftliche Kooperativen mit Honigproduktion und Produkten aus Kamelmilch sowie der „Wasserkiosk“. „Das Geld, das bei diesem Wasserautomat eingenommen wird, wird für Reparaturen verwendet“, sagt Katelo. Die Frauengruppen unterstützen mit den Einnahmen auch Kinder und andere Bedürftige.

Spendengelder fließen auch in ein Bildungsprogramm. Um Kindern von Nomaden den Schulbesuch zu ermöglichen, wurde in Kooperation mit PACIDA und den lokalen Behörden die Tiigo Schule mit Internat in Burgabo mitfinanziert. „Die Schule hat im Vergleich zu anderen Schulen in Kenia ein sehr gutes Niveau“, sagt Zangl-Jagiello. Die Schule mit 425 Schülerinnen wurde 2022 als beste Schule in North County ausgezeichnet.