Auch am Montag können Stadt und die Stadtwerke Klagenfurt noch keine Entwarnung geben. Die Ergebnisse der Proben am Montag zeigen weiterhin eine Verunreinigung des Trinkwassers mit Enterokokken. Mehr als 100.000 Menschen müssen seit Freitag - nachdem die Grenzwertüberschreitung bei Routinekontrollen festgestellt wurde - ihr Wasser abkochen oder das Trinkwasser aus Flaschen beziehen.
Über das Wochenende wurden Tausende Wasserflaschen am Parkplatz der Stadtwerke in Klagenfurt gratis an Klagenfurter verteilt. Am Montag wurde die Wasserausgabe auf den Messeparkplatz verlegt: „8.000 Liter Wasser wurden bestellt, wie viel davon schlussendlich benötigt wird hängt von der Dauer der Verunreinigung ab“, teilt Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) mit. „Menschen, die nicht mobil sind, können sich an die Abteilung Soziales wenden und werden versorgt. Wir beliefern zudem jetzt auch Altersheime, Schulen und Kindergärten mit Wasserflaschen“, so der Bürgermeister.
Wasser nicht horten
Die Verantwortlichen appellieren an die Anrainer Wasser nicht zu horten, Supermärkte würden ständig neue Lieferungen erhalten und kurzfristige Engpässe würden schnell aufgefüllt.
Indes geht die Ursachensuche für die Verunreinigung weiter, verspricht Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole, man sei dabei die Bereiche einzugrenzen. Sämtliche Brunnen, Gewinnungsanlagen und Hochbehälter seien sauber, die Wasserversorgung somit sichergestellt. Die Verunreinigung werde weiter im Leitungsnetz gesucht: „Gleichzeitig beginnen wir nun damit, das Leitungsnetz durchzuspülen, um die Bakterien aus den Leitungen rauszubekommen. Zu diesem Zweck werden nun nach und nach Hydranten in Kanalnähe geöffnet, damit das Wasser ausfließen kann“, erklärt Smole und ergänzt, dass man in den nächsten Tagen einige Hydranten sehen werde, aus denen Wasser kommt.
Manche Stellen ohne Verunreinigung
Die bisher gezogenen Proben zeigten an manchen Stellen keine Enterokokken-Belastung. Daher arbeiten die Stadtwerke in Abstimmung mit den Behörden derzeit auch daran, einzelne Stadtteile möglicherweise schon früher wieder freizugeben. „Nach wie vor gilt aber die Empfehlung der Gesundheitsbehörde für das ganze Stadtgebiet und Teile der Gemeinde Magdalensberg, Wasser aus der Leitung vor dem Trinken in einem Topf oder mit einem Wasserkocher abzukochen. Dann ist es ohne Bedenken genussfähig. Händewaschen, Zähneputzen, Duschen oder Baden ist mit Leitungswasser unbedenklich“, betonte Amtsärztin Nadja Ladurner. Wie man mit Leitungswasser derzeit im Detail umgehen soll, erklärt eine Amtsärztin der Gesundheitsbehörde hier.
Da das Auswerten der Beprobungen immer 48 Stunden dauert, ist erst am Donnerstag mit neuen Erkenntnissen oder Entwarnung zu rechnen.