Wenn man die Realität an Schulen nicht kennt, könnte man Politikern und Gewerkschaftern glauben, die in dieser Woche von einem Meilenstein in der Schulreform, von einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer sprachen. Am Papier wurde vereinbart, dass sich pro Pflichtschulklasse eine pädagogisch administrative Fachkraft eine halbe Stunde in der Woche um die Zettelwirtschaft, die man Schulverwaltung nennt, kümmern kann. 30 Minuten für durchschnittlich 25 Kinder also. In der gelebten Praxis vieler kleiner Schulen bedeutet das, dass Lehrerinnen und Lehrer einfach noch länger sitzen und geringfügig mehr Geld bekommen. Will man Lehrkräfte entlasten, sollte man unnötige Dokumentationen streichen, die notwendigen digitalisieren, das Management von Supplierstunden vereinfachen, den Austausch zwischen Schule, Hort oder Ganztagesschule beschleunigen. Das wäre eine Entlastung, die man spüren könnte. Was nun gemacht wurde, ist eine Pflanzerei.