Transparenz ist in der Politik grundsätzlich eine gute Sache. Keine Mauscheleien, klare Worte. Man kann das Thema Transparenz aber ins Absurde drehen – zu einem Grad, der andere politische Gesetzmäßigkeiten aushebelt. Das Recht auf eine freie und geheime Wahl etwa. Wie das geht, zeigte die FPÖ am Freitag. Die Abstimmungskarten über Parteiobmann Erwin Angerer wurden auf den Plätzen ausgefüllt, die gläsernen Urnen durch die Reihen getragen. Und weil sich einige Mitglieder das penible Einwerfen in den Schlitz der Urne sparen wollten, hat man sie gleich aufgeklappt. Eh wurscht, wenn es keinen Gegenkandidaten gibt, könnte man sagen. Dass die restlichen Funktionen dann per Handzeichen en bloc abgestimmt wurden, weil einige Leute Richtung Theke drängten, könnte man auch einfach so abtun – wären da nicht die Ansagen der FPÖ selbst. Man will 2028 mit Erwin Angerer den Landeshauptmann stellen, führende Kraft im Land werden. Etwas, das man – zwingend – nur über freie und geheime Wahlen erreichen kann.