Finster wurde es in der Nacht auf Samstag in rund 1700 Haushalten in Kärnten. Betroffen von umgestürzten Bäumen und defekten Leitungen waren primär die nördlichen Landesteile. „Schon in der Nacht haben wir die ersten Störungen registriert. Seit 5 Uhr in der Früh kommt es vermehrt zu Einsätzen unserer Techniker“, sagt Robert Schmaranz von Kärnten Netz.

Die Störkarte von Kärnten Netz gegen 15 Uhr
Die Störkarte von Kärnten Netz gegen 15 Uhr © Screenshot/ Kärnten Netz

Betroffen waren dabei die Bezirke Spittal, Villach-Land, Feldkirchen und Wolfsberg. Besonders stark hat es den Bezirk Spittal erwischt, dort gab es größere Ausfälle in Dellach im Drautal, Irschen und Lind. Probleme gab es aber auch in der Innerteuchen, beim Falkert und in Richtung Koralm im Bezirk Wolfsberg.

„Gegen 18 Uhr haben wir alle größeren Gebiete wieder mit Strom versorgen können“, so Robert Schmaranz. Die gröbsten Probleme gab es zuletzt im Liesertal bei Rennweg und im Drautal bei Irrschen. „Immer wieder mussten wir die Arbeiten aber abbrechen, weil der Wind zu stark war“, erklärt er.

Sturmschaden auf der Klippitztörl-Landesstraße bei Bad St. Leonhard
Sturmschaden auf der Klippitztörl-Landesstraße bei Bad St. Leonhard © Georg Bachhiesl

Die Sturmspitzen wurden auf der Kölnbreinsperre mit 126 km/h gemessen, auf der Villacher Alpe waren es Samstagvormittag 95 km/h, wie Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet mitteilte. Aber auch in den Tallagen war es stürmisch: 75 km/h wurden in Obervellach registriert, 73 km/h in Arriach, 72 km/h in Mallnitz. In Ostttirol standen 63 km/h in Lienz zu Buche. „Der Nordföhn wird bis Sonntagabend prägend bleiben und mit bis zu 90 km/h durch Tallagen fegen“, so Zimmermann.

Tiere gerettet

Ein Zelt wurde völlig zerstört, die Tiere konnten allerdings gerettet werden
Ein Zelt wurde völlig zerstört, die Tiere konnten allerdings gerettet werden © FF Arriach

In Arriach musste die Feuerwehr zu einer internationalen Kleintierausstellung ausrücken. In zwei Zelten waren mehrere hundert Tiere wie Kaninchen, Geflügel, Schafe, Ziegen und Ponys untergebracht. Eines der Zelte wurde durch starke Windböen erfasst und vollständig zerstört, das andere konnte durch die Freiwillige Feuerwehr Arriach gesichert werden. Rund 200 Tiere wurden gerettet und in ein benachbartes Gebäude gebracht.

Ein umgestürzter Baum verlegte die Straße auf den Katschberg
Ein umgestürzter Baum verlegte die Straße auf den Katschberg © Feuerwehr Rennweg am Katschberg

„Auch die Feuerwehren verzeichnen seit der Nacht diverse Einsätze“, heißt es vonseiten der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ). So mussten in Spittal, Arriach, Mallnitz, am Katschberg und im Bezirk Wolfsberg umgestürzte Bäume entfernt werden, die die Straßen blockierten. Auf dem Hochrindl wurden Samstagfrüh aufgrund des orkanartigen Windes rund 20 Bäume umgeknickt und zum Teil entwurzelt. Sie stürzten im sogenannten Schußgraben über die Fahrbahn der Hochrindl-Landesstraße. Diese musste für die Dauer der Aufräumarbeiten gesperrt werden. Die Aufräumarbeiten wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Ebene Reichenau mit sieben Einsatzkräften und von der Straßenmeisterei Feldkirchen durchgeführt. Durch die umgestürzten Bäume wurden einige Meter der Leitschienen stark beschädigt. Für den Verkehr gesperrt sind aktuell laut Antenne Kärnten die B107 Großglockner Straße von Bruck auf Salzburger Seite bis zum Pass Großglockner. Voraussichtlich wird die Straße erst wieder ab Montag Früh freigegeben. Ebenso gesperrt sind die gesamte Malta-Hochalm-Straße, die Nockalm Straße, die Goldeck Panoramastraße, die Fraganter Straße und die Hochobir-Mautstraße.

Zumindest die Regenfälle hielten sich vorerst noch in Grenzen. Laut hydrografischem Dienst Kärnten sind an den Flüssen keine Hochwassergefährdungen zu erwarten.