68.341 Schülerinnen und Schüler werden ab Montag wieder in die 3.567 Klassen der insgesamt 357 Kärntner Schulen strömen. 214 sind davon Volksschulen, 61 Mittelschulen, 28 BMHS, 21 AHS und zehn Fachberufsschulen. Der Rest entfällt auf Polytechnische Schulen, Statutschulen, Sonderschulen und die eine Heilstättenschule in Kärnten. Was die Schülerzahl betrifft, so waren es im vergangenen Schuljahr 2023/24 noch 68.132 Schüler und damit um 209 weniger.

Exakt 5.745 Taferlklassler (ohne Berücksichtigung der Vorschulstufe) begehen am Montag ihren überhaupt allerersten Schultag im regulären Schulsystem, das sind 34 mehr als noch im vergangenen Schuljahr. Und das, trotzdem laut Bildungsdirektorin Isabella Penz fünf Volksschulen geschlossen wurden.

Welche Volksschulen wurden geschlossen?

Betroffen sind hiervon die Volksschulen Sörg, St. Egyden und Klein St. Veit sowie die Expositur Tiffen und die private Seetal Montessori Schule in Einöde. „Bei letzterer sind wirtschaftliche Gründe schlagend geworden, bei den anderen vier hatten sie unter Bezugnahme auf das Kärntner Schulgesetz langfristig zu wenig Schüler“, erklärt Penz.

Für die Beantwortung der Frage, wohin die Schüler dieser geschlossenen Bildungseinrichtungen nun gehen können, gibt es eine klare Vorgehensweise. Die Gemeinde führt als Schulerhalter die Zuteilungen durch, sie werden in Wohnnähe aufgenommen: „So gehen die Kinder aus Tiffen nun zu großen Teilen in die Volksschule in Steindorf, jene aus Klein St. Veit zumeist nach Haimburg und einige auch nach Völkermarkt. Die Schule muss nur im entsprechenden Sprengel liegen“, erklärt die Bildungsdirektorin.

Auch eine Mittelschule geschlossen

Geschlossen wurde auch eine Mittelschule, und zwar jene in Griffen. Penz: „In diesem Fall war dies eine Entscheidung des Schulgemeindeverbands auf Basis des Kärntner Schulgesetzes, Grund war der langfristige Rückgang der Schülerzahlen unter 90 Schüler.“

„Österreichweit Spitzenreiter“

Insgesamt werden die Kärntner Schüler im kommenden Schuljahr von 7.391 Lehrern in den verschiedensten Schulstufen unterrichtet – 4.847 davon im Bereich der Landes- und 2.544 im Bereich der Bundesschulen. 194 von ihnen begehen am Montag in Kärnten ihren ersten Schultag im neuen Beruf, 31 davon sind zertifizierte Quereinsteiger. Penz dazu: „Das freut mich besonders, denn wir stecken sehr viel Energie in die Rekrutierung und Kärnten ist im Bereich der Quereinsteiger österreichweit Spitzenreiter.“

Deutlich mehr Berufsschüler

Eine auffällige Steigerung in Sachen Schülerzahlen gibt es im Bereich der Fachberufsschulen: Waren es im Vorjahr noch 7.243 Schüler, so erhöhte sich die Zahl für das Schuljahr 2024/25 auf 7.430. Eine Entwicklung, die Penz sehr begrüßt: „Zwar gebe es einen Rückgang bei den Tourismusschülern, seit Corona steigt die Zahl der Berufsschüler insgesamt aber tatsächlich wieder stetig an.“ Den Grund dafür sieht die Bildungsdirektorin in den vielen neuen Zusatzangeboten der vergangenen Jahre, etwa Lehre mit und Lehre nach Matura.

Häuslicher Unterricht geht wieder zurück

Eine deutliche Bewegung gab es auch im Bereich des häuslichen Unterrichts: 152 Schüler haben sich für das Schuljahr 2024/25 fristgerecht vom Präsenzunterricht abgemeldet. Im vergangenen Schuljahr waren dies noch 218 Schüler, 2022/23 gar 339.

Laut Penz seien hier zwei Gründe ausschlaggebend: Erstens waren die zuvor hohen Zahlen an Kindern und Jugendlichen, die häuslichen Unterricht in Anspruch genommen haben, oft Corona-Maßnahmen geschuldet. Diese jungen Menschen kämen seit Ende der Pandemie vermehrt wieder zurück in den Regelunterricht. Zweitens waren Abmeldungen von diesem zuvor auch noch zu Schulbeginn möglich. Mittlerweile müssen Eltern dies bereits mit Ende des vorangegangenen Schuljahres bekanntgeben, und es gibt weitere Maßnahmen, um Schüler wieder zurück in den Regelunterricht zu bringen.

Bildungsdirektorin Isabella Penz
Bildungsdirektorin Isabella Penz © Markus Traussnig

Im Volksschulbereich sei das Problem definitiv kleiner als in der Sekundarstufe: „In der Volksschule gibt es eine vergleichsweise kleine Durchfallquote. Diese Eltern, die ihre Kinder vom Regelunterricht abmelden, sind vielfach trotzdem sehr bildungsaffin, und nur der Meinung, dass sie selbst besser unterrichten können“, erklärt Bildungsdirektorin Penz. Manchmal wolle man den eigenen Kindern auch einfach bestimmte Werte vermitteln, die man der Schule nicht zutraut.

In der Sekundarstufe stecke dann aber oft auch Schulverweigerung dahinter. „Es gibt in Kärnten eine Gruppe von Kindern bzw. Jugendlichen, die häuslich unterrichtet wird, und die große Schwierigkeiten hat, überhaupt das Abschlusszeugnis einer Pflichtschule zu bekommen“, so Penz. Dies ist besonders deshalb problematisch, weil ein solches die Grundvoraussetzung ist, um sich überhaupt in einer höheren Schule anmelden zu können. Penz appelliert daher an Eltern: „Bei uns ist jedes Kind, jeder Jugendliche, immer herzlich willkommen und eingeladen zurückzukommen. Wir sind froh über jeden Einzelnen, der wieder in den Regelunterricht kommt.“

Privatschulen haben zu kämpfen

Mit sinkenden Schülerzahlen haben auch die Privatschulen zu kämpfen, im Bereich der Allgemeinbildenden Pflichtschulen ist in sämtlichen Schultypen ein Rückgang zu verzeichnen: Während hier 2023/24 noch 1.897 Schüler gemeldet waren, sind es im kommenden Schuljahr nur noch 1.769.

Für den Rückgang im Privatschulbereich sieht Penz wirtschaftliche Gründe als ausschlaggebend: „Viele Eltern können sich das Schulgeld ohnehin nicht mehr leisten, und nun müssen wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage immer mehr Privatschulen mit den Kosten nach oben gehen – teilweise sogar während des Schuljahres.“