Insgesamt drei Brände in drei Wochen sind es in Klagenfurt gewesen, die innerhalb eines vergleichsweise kleinen Radius ausgebrochen waren. Wolfgang Germ, Branddirektor-Stellvertreter und Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Klagenfurt, erklärt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung: „Man kann hier bereits von einer Serie sprechen. Das kommt nicht alle Tage vor, ist sicher ungewöhnlich.“

Erinnerungen an Brandserien der vergangenen Jahre in Klagenfurt werden wach: „In Klagenfurt gab es vor einigen Jahren eine Serie, wo Mülltonnen angezündet wurden. 2005 sorgte ein Feuerteufel für eine einprägsame Brandserie in Fischl, damals waren besonders Kellerabteile betroffen“, ordnet Germ ein. Zwar sei dies kein Phänomen von Klagenfurt, Feuerteufel gebe es überall und immer wieder, doch man könne derartige Serien nicht ernst genug nehmen.

„Brandstiftung ist naheliegend“

Dass es sich um Brandstiftung handelt, könne vonseiten der Polizei jedenfalls nicht ausgeschlossen werden: „Aufgrund der räumlichen Nähe, in deren Umkreis die drei Brände stattgefunden haben, liegt die Vermutung natürlich nahe. Wir können aber nichts Konkretes sagen, die Brandermittler waren bereits am Dienstagvormittag vor Ort und haben Beweise gesichert“, heißt es vonseiten der Polizei. Bis ein Ergebnis vorliegt, könne es jedoch Wochen dauern, denn auch externe Experten seien hinzugezogen worden.

Da bisher „nur“ verlassene Gebäude gebrannt hätten, werde es laut Polizeiangaben auch gerichtlich „nicht groß aufschlagen“. Aber: „Wir hoffen, dass es bei den bisherigen Bränden bleibt. Sollten Menschenleben in Gefahr geraten, kann es schnell noch dramatischer werden.“

Drei Brände mit demselben Muster

Der Umstand, dass alle drei Brände verlassene Gebäude betroffen haben, ist für Germ ein weiteres Indiz für einen etwaigen Feuerteufel: „Es waren allesamt alte Gebäude, wir sehen dasselbe Muster. Doch wir dürfen hier nicht spekulieren, für die Ermittlungen ist die Polizei zuständig.“

Große Sorgen müsse sich die Bevölkerung nun aber keine machen: „Wir tun unser Möglichstes, um die Brände so schnell wie möglich zu löschen und die Polizei ist rund um die Uhr erpicht darauf, es gar nicht so weit kommen zu lassen“, erklärt Wolfgang Germ.

„Damit werden Kräfte gebunden“

Die Verwendung von etwaigen Brandbeschleunigern bei den Bränden kann der Pressesprecher der Berufsfeuerwehr nicht bestätigen: „Dass wir etwa Dienstagnacht das brennende Gebäude nicht mehr retten konnten, ist leider nicht ungewöhnlich. Dort ist viel Holz verbaut, drinnen lagen Strohballen. Noch dazu ist mitten in der Nacht dort niemand unterwegs.“ So habe das Feuer genügend Zeit, um sich zu entwickeln.

Auch wenn bei den drei bisherigen Bränden keine Gefahr für Anrainer bestand, ist es doch ein Sicherheitsthema für die Feuerwehr: „Man muss bedenken, dass mit solchen Einsätzen immer Kräfte gebunden werden. Gibt es nun am anderen Ende der Stadt einen Großbrand, können zwar Bereitschaftskräfte eingreifen, aber es können jeder Mann und jede Sekunde zählen.“