Schon seit Tagen gibt es keine Entwarnung hinsichtlich des Waldbrandes am Berg Cimadors in der Provinz Udine. Fast 300 Hektar wurden laut friulanischem Zivilschutz bereits zerstört. Am Dienstag hat man nun Kärnten um Unterstützung gebeten.
Kärnten um Hilfe gebeten
„Wir arbeiten daran, das grenzüberschreitende Protokoll mit Österreich zu aktivieren, damit das Wasser zur Bekämpfung des Brandes aus dem Weißensee und nicht aus der weit entfernteren Adria geholt werden kann“, berichtet Riccardo Riccardi, Beauftragter für den Zivilschutz der Region Friaul-Julisch Venetien.
Der Experte für Waldbrandbekämpfung in Kärnten und Kommandant des Flugdienstes beim Landesfeuerwehrverband Kärnten, Stefan Wernig, erklärt den Vorgang: „Nach der Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft und dem Briefing vor Ort wird jener Bereich des Sees, der als Aufnahmefläche genutzt wird, von Booten abgesperrt. Es besteht durchgehend Funkkontakt zum Piloten.“ Mit der Zeit spiele sich der Ablauf dann ein.
Derartige Einsätze häufen sich laut Wernig, weil auch die Waldbrandgefahr immer dramatischer wird. „Die Italiener sind froh, wenn wir helfen können. Immerhin fliegen sie ans Meer rund 35 Minuten, zu uns herauf je nach Lage nur knapp eine Viertelstunde.“ Zwar gebe es auch im Kanaltal einen Stausee mit der grundsätzlichen Möglichkeit zur Wasserentnahme, doch: „Der kann nicht bei jedem Wetter angeflogen werden.“
Evakuierungen in Moggio Udinese
Das Feuer brach am 19. August nach einem Blitzeinschlag aus und konnte durch den Einsatz von Hubschraubern des Katastrophenschutzes über mehrere Tage hinweg unter Kontrolle gehalten werden. Der Brand habe sich jedoch in den vergangenen Tagen dank der hohen Temperaturen und des Windes ausgebreitet, so der friaulische Zivilschutz. Ein Dutzend Personen in der Gemeinde Moggio Udinese, darunter einige Touristen, mussten wegen des starken Rauchs evakuiert werden.
Waldbrand außer Kontrolle geraten
Nach ersten Erfolgen im Kampf gegen die Flammen gab es am Wochenbeginn den Rückschlag: Am späten Montagvormittag nahm das Feuer an Stärke zu und geriet gegen 14 Uhr außer Kontrolle, obwohl drei Hubschrauber und zwei Canadair-Löschflugzeuge im Einsatz waren. Besonders problematisch ist, dass das Feuer in sehr steilem Gelände tobt.
Am späten Montagabend hatte die linke Flanke des Feuers eine Front von mehreren hundert Metern. Das Feuer erzeugte viel Rauch, der noch in mehreren Kilometern Entfernung zu sehen war – er verzögerte auch den Einsatz der beiden Löschflugzeuge. Schon am Wochenende war der Rauch wegen entsprechenden Windes bis nach Kärnten gezogen. Gefahr für die Bevölkerung bestehe keine, hieß es von der Kärntner Landesalarm- und Warnzentrale.