„Das ist abnormal für Ende August“, damit startet Alexander Hedenig, Meteorologe der GeoSphere Austria, seine Wetterprognose für Kärnten und Osttirol: „Die Hitze geht ungebremst weiter. Die Temperatursäule wird auch in den nächsten Tagen in Kärnten und Osttirol verbreitet über die 30 Grad klettern.“ Zumindest bis Mitte kommender Woche werde sich das in den Niederungen auch nicht ändern. Von Lienz bis Wolfsberg und bis Mitte nächster Woche sind 30 Grad nahezu täglich garantiert. Auch danach sei laut den Prognosen nur wenig Abkühlung in Sicht.

„Normal wären für Ende August und Anfang September Höchstwerte zwischen 23 und 24 Grad. Wir weichen aktuell mehr als sechs Grad von den durchschnittlichen Maximalwerten der Jahre 1991 bis 2020 ab, liegen bei 29 bis 31 Grad“, erklärt Hedenig und ergänzt, dass mancherorts auch bis zu 33 Grad drin sein werden. Auch in den Osttiroler und Kärntner Bergen ist es für die Jahreszeit überdurchschnittlich warm. „In 2000 Meter Seehöhe, etwa auf dem Dobratsch erwarten Besucher 17 Grad - perfektes Wanderwetter“, sagt der Meteorologe, denn es bleibt vorwiegend stabil.

Alexander Hedenig, Meteorologe der GeoSphere Austria. sagt perfektes Wanderwetter voraus.
Alexander Hedenig, Meteorologe der GeoSphere Austria. sagt perfektes Wanderwetter voraus. © Kk/privat

Stabile Wetterlage über Wochen

Verantwortlich für diese Hitze ist ein Hochdruckeinfluss vom Mittelmeer. „Auch dort ist es viel zu heiß mit weit über 30 Grad. Kalte Luft vom Norden schafft es nicht, diesen Einfluss zu verdrängen. Im Grunde haben wir diese Wetterlage bereits den gesamten August“, sagt Hedenig und erklärt, dass die globale Erwärmung, also der Klimawandel dafür verantwortlich sei, denn dadurch werden Wetterlagen weitaus stabiler und bleiben länger, sogar über Wochen: „Das bedingt dann lange Hitze-, Regen- oder Kälteperioden“.

Mit den Veränderungen des Klimas tun sich sogar die Wettermodelle schwer: „Immer wieder prognostizieren sie uns Kaltfronten. Zu Beginn der Woche war in Kärnten ein Wetterumschwung für kommenden Samstag angezeigt. Doch die Kaltfronten aus den Norden kommen nicht bis zu uns in den Süden, ziehen einfach vorbei. Die Modelle tun sich aktuell noch schwer, diese neuen Verhältnisse und die Hartnäckigkeit der stabilen Wetterlagen zu berechnen und richtig einzuschätzen“, sagt Hedenig.

Wärmegewitter in den Bergen

Eine Abkühlung oder verbreitet Regen sind somit bis weit in die nächste Woche nicht in Sicht. „Am Sonntag und Montag könnte es zu Wärmegewittern kommen. Aber sie werden nur in höheren Lagen aufkommen und bleiben auf den Westen des Landes beschränkt, etwa in den Hohen Tauern und den Nockbergen“.