Donnerstagmittag barg die ARA-Flugrettung bei Nebel in der Ankogelgruppe einen abgestürzten Niederösterreicher. Nach diesem herausfordernden Einsatz war der Notarzthubschrauber RK-1 Donnerstag in den Nachtstunden zu einem weiteren spektakulären Einsatz in hochalpiner Umgebung alarmiert worden.
Kurz vor 23 Uhr musste die Besatzung des Hubschraubers unterhalb des Großglockners im Bereich der sogenannten Bockkarscharte auf knapp über 3000 Meter ein Salzburger Ehepaar (68 und 66 Jahre) bergen. Die beiden Salzburger hatten an jenem Tag eine Wanderung vom Heinrich Schwaiger Haus zur Oberwalderhütte unternommen. Laut Polizei waren die Alpinisten mit entsprechender Ausrüstung ausgestattet. Aufgrund der sich ändernden Gletscherverhältnisse kamen die beiden nur sehr langsam voran. Aufgrund der vielen Gletscherspalten und der einsetzenden Nacht setzten sie kurz vor 21 Uhr einen Notruf ab, die Bergrettung wurde verständigt, acht Mitglieder rückten aus.
Erschöpft, aber unverletzt
Mittels Windenbergung wurde das völlig erschöpfte, aber unverletzte, und stark unterkühlte Ehepaar, das insgesamt schon über zehn Stunden unterwegs war, von der Crew geborgen und ins Krankenhaus nach Spittal an der Drau geflogen. „Die Nacht im Freien bei rund vier Grad wäre wohl problematisch geworden“, sagt Flugretter Patrick Saupper.
Für Österreichs höchsten Berg stellt dieser Einsatz eine Premiere dar, heißt es von der ARA-Flugrettung. „Eine Windenbergung bei Nacht am Glockner gab es bis dato noch nie“, sagt ARA-Pilot Herbert Graf. Neben Graf und Saupper waren weiters Windenoperator Patrick Weilguni und Notärztin Yvonne Leitgeb an Bord. „Perfekt unterstützt wurde die ARA-Crew bei diesem Einsatz wieder vom Polizeihubschrauber Libelle, der Bergrettung Heiligenblut und der alpinen Einsatzgruppe der Polizei“, heißt es weiter.
Der Donnerstag war der bisher einsatzstärkste dieses Sommers für den ARA-Notarzthubschrauber RK1. Binnen 15 Stunden wurde er zu insgesamt acht Einsätzen alarmiert.