Dramatische Minuten durchlebte am Sonntag eine Familie im Bezirk Völkermarkt. Gegen 12 Uhr bemerkte eine 29-jährige Frau, dass ihre eineinhalbjährige Tochter im eigenen Swimming Pool leblos unter Wasser trieb. Rund eine halbe Minute soll sich das Kind laut Polizei unter Wasser befunden haben. Die Großeltern begannen umgehend mit der Wiederbelebung. Nach der Versorgung durch die Rettung wurde das Mädchen mit dem Rettungshubschrauber C 11 in das Klinikum Klagenfurt geflogen. Die gute Nachricht: Dem Kind geht es gut, es wird im Elki beobachtet.
„Ein Kind darf nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser sein. Auch nicht, wenn der Bereich gesichert ist“, appelliert Robert Birnbacher, Abteilungsvorstand der Kinder- und Jugendheilkunde im LKH Villach und verweist darauf, dass Ertrinken eine häufige Todesursache bei Kleinkindern ist. „Für ein Kind im Krabbelalter kann schon eine Pfütze mit wenige Zentimeter Wasser eine Gefahr darstellen.“ Auch wenn ein Kind schon schwimmen kann, sollte es beaufsichtigt werden.
„Laienreanimation war hervorragend“
Die Laienreanimation sei ebenfalls essenziell. „Das ist in diesem Fall hervorragend passiert“, lobt Birnbacher. Zeigt das Kind keine normale Atmung, ist sofort mit der Wiederbelebung zu starten, so der Mediziner: „Mund-zu-Mund-Beatmung, dann eine Herzdruckmassage mit einer Frequenz von 100 bis 120 pro Minute in der unteren Hälfte des Brustbeines. Das sollte man als Laie fortsetzen bis professionelle Hilfe zur Stelle ist, oder das Kind Lebenszeichen gibt. Der Rhythmus sollte sein: zweimal beatmen und 30 Mal Herzmassage.“ Birnbacher appelliert weiters: „Es ist sinnvoll einen ersten Hilfe Kurs zu besuchen.“
„Kinder ertrinken leise“
Je kleiner Kinder sind, umso gefährdeter seien diese: „Kleine Kinder haben einen großen Kopf und wenig Kraft in den Armen. Sie können sich nicht so gut selbst befreien, erklärt der Primarius und gibt zu bedenken: „Kinder ertrinken leise. Es kann zu einem Stimmritzenkrampf kommen, dann ertönt kein Laut mehr.“ Ein Mangel an Sauerstoff kann eine Gehirnschädigung zur Folge haben, im schlimmsten Fall kann es zum Tod des Kindes führen.
Wie genau es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch Gegenstand weiterer Erhebungen.