Ins Wasser gefallen ist am Donnerstagabend das große Abschlussfeuerwerk bei der Marienschiffsprozession am Wörthersee - und das ausgerechnet beim 70-Jahr-Jubiläum. Aus bislang unbekannter Ursache kollidierte um 22.30 Uhr ein 69-jähriger Motorbootlenker aus dem Bezirk Klagenfurt-Land auf Höhe Maria Wörth mit jenem Floß, das für das Feuerwerk mit einer erheblichen Menge an Feuerwerkskörpern bestückt war und als Abschussrampe der Show fungieren sollte.
Für die beteiligten Hilfskräfte - die Freiwilligen Feuerwehren Reifnitz, Krumpendorf und Pritschitz sowie die Wasserretter aus Krumpendorf, Pörtschach und Klagenfurt - war es kein gewöhnlicher Einsatz. „Es hat wild ausgeschaut: Das Floß war zerstört und das Wasser voll mit Batterien und Rohren vom Feuerwerk sowie Teilen der Plattform. Einige Raketen waren noch mit Kabeln mit Batterien verbunden, aber wir haben alles herausgefischt“, erzählt Einsatzleiter Friedrich Scheucher, Kommandant der Feuerwehr Reifnitz.
Das Floß wurde bei dem Unfall so stark beschädigt, dass es sank. Es liegt jetzt rund 100 Meter vor Maria Wörth in einer Tiefe von 15 Metern. Der Schwimmkörper besteht aus mehreren Rohren, ist mit einer Holzplattform ausgestattet und wird rund um den See bei Bedarf für Veranstaltungen genutzt. „Lose Teile konnten wir noch sichern, aber ich gehe von einem Totalschaden aus“, sagt der Besitzer der Plattform Bernhard Kilzer. Mit der Bergung will er noch abwarten, weil er davon ausgeht, dass der Motorbootlenker dafür aufkommen muss. „20, 30 Boote waren hier, er hat die Geschwindigkeit nicht den Gegebenheiten angepasst und ist ins Floß gekracht“, so Kilzer, der seit 15 Jahren am Wörthersee für Pyrotechnik-Shows verantwortlich ist.
6000 Euro Schaden
Die Feuerwerkskörper sind nicht mehr brauchbar. „Durch die Feuchtigkeit bekommen sie bei der Verfestigung eine andere Pressung, wir mussten alles entsorgen“, betont Kilzer. Die Gemeinde Maria Wörth als Veranstalter des Feuerwerks bleibt vorerst auf den Kosten sitzen. „Es sind rund 6000 Euro“, sagt Bürgermeister Markus Perdacher.
Das Motorboot wurde bei dem Unfall übrigens leicht beschädigt. Der 57-jährige Flößer und der Motorbootlenker blieben unverletzt. Ein Alkotest beim Motorbootlenker verlief negativ. Die Marienprozession selbst konnte fortgeführt werden - vom Feuerwerk einmal abgesehen.