Gelegenheit macht Diebe - und davon gibt es in den Bädern genug. Laut einer Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) sind auf über 33 Prozent der Badetücher unbeaufsichtigte Wertgegenstände, zumeist Handys, Uhren, Tablets und Schmuck, zu finden. 870 Badeplätze in mehreren Freibädern und Thermen wurden unter die Lupe genommen, bei 283 davon lagen sogar mehrere Wertgegenstände offen herum. „Wie wir aus einer früheren Erhebung wissen, sind 17 Prozent der von uns befragten Badegäste bereits ein oder mehrmals Opfer eines Diebstahls im Bad geworden“, sagt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KfV. Durch das Aufzeigen von leichtsinnigem Verhalten soll Bewusstsein geschaffen werden.
Keine Haftung
Nach dem Bemerken des Verlusts kommt für die Betroffenen in der Regel der nächste Schock: Wenn am Badeplatz auf der Wiese oder Brücke etwas gestohlen wird, haften die Bestohlenen auf jeden Fall selbst und nicht etwa die Badbetreiber. Waren die gestohlenen Sachen aber in einem Kästchen versperrt, ist man auf der sicheren Seite. Betroffene und Betreiber haften laut KfV in der Regel gemeinsam und falls eine Versicherung abgeschlossen wurde, dann ersetzt diese den Schaden. Wenn man seinen Handtuchnachbarn bittet, auf seine Wertsachen aufzupassen, ist das eine Gefälligkeit. Im Fall eines Diebstahls kann diese Person natürlich nicht verantwortlich gemacht werden.
Wie hoch die Zahl der Diebstähle in Kärntner Strand- und Freibädern ist, kann laut Polizei nicht gesagt werden. Es gebe keine gesonderten Auswertungen. „Diebstähle kommen natürlich vor, aber eine massive Häufung ist derzeit nicht feststellbar“, sagt Waltraud Dullnigg, Pressesprecherin der Landespolizeidirektion.
Dilemma mit Handy
Aber wohin mit Handy & Co, wenn man ins Wasser will? Einfach unter dem Handtuch verstecken, ist keine gute Idee. Zu Hause lassen? Zumindest für das Handy unrealistisch. Alles im Auto lassen? Geht auch nicht. Diebe schauen sich auch auf Parkplätzen um. Wertgegenstände, die offen im Auto liegen, sind eine Einladung. Der beste Schutz sind Schließfächer, die es in den meisten Bädern gibt.