Einem aufmerksamen Mitglied der Naturfreunde ist es zu verdanken, dass ein Waldbrand in Kärnten rechtzeitig entdeckt und damit nicht noch schlimmer geworden ist. Am Sonntag meldete der Mann, dass er auf dem Kapellenberg in der Gemeinde St. Jakob im Rosental Rauchschwaden entdeckt habe. „Der Mann hat mir ein Foto davon geschickt und ich habe über die Landesalarm- und Warnzentrale sofort Alarm ausgelöst“, sagt Hubert Madritsch, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Jakob und Einsatzleiter.
Binnen kürzester Zeit rückten neben der FF St. Jakob auch die Feuerwehren St. Jakob im Rosental, Feistritz im Rosental und Maria Elend mit insgesamt 17 Fahrzeugen und 56 Kameraden sowie der Polizeihubschrauber Libelle aus. Der war notwendig weil der Brandherd in etwa 850 Meter Höhe nur zu Fuß und aus der Luft erreichbar ist. „Es führt nicht einmal ein Forstweg hin und der Anmarsch zur Brandstelle ist sehr steil“, sagt Madritsch. Zwei Tanklöschfahrzeuge fuhren so weit wie möglich zur Brandstelle, dort mussten die Einsatzkräfte dann zu Fuß mit Waldbrandrucksäcken weitergehen.
Unterstützt wurden sie dabei von eigens angeforderten, geländetauglichen Spezialfahrzeugen. Doch am Sonntag gegen 23.30 Uhr musste der Löscheinsatz unterbrochen werden. „Alles andere war in der Dunkelheit und in dem steilen Gelände viel zu gefährlich“, sagt Madritsch.
Seit Montag, 5 Uhr in der Früh, wurde wieder gelöscht – mit Erfolg. Der Brand hat sich zwar über Nacht auf etwa 200 Quadratmeter ausgebreitet, ist aber unter Kontrolle. Die Feuerwehrleute haben den Waldboden bearbeitet, damit das Löschwasser überhaupt „wirken“ kann. Um 11 Uhr konnten die Löscharbeiten dann beendet werden. „Brand aus“ heißt es dennoch noch nicht. „Wir müssen am Dienstag weiter Nachschau halten, ob noch Glutnester aufflackern. Erst wenn dann alles passt, können wir Brand aus geben“, sagt Madritsch.
Erschwert wird der Einsatz durch die Hitze: Einerseits fordert diese die Einsatzkräfte zusätzlich, andererseits können bei so hohen Temperaturen Glutnester sehr leicht wieder entfacht werden, so Madritsch: „Der Boden ist staubtrocken.“ Dass der Brand relativ glimpflich ausgegangen ist, sei ganz klar seiner frühen Entdeckung zu verdanken. „Wenn der erst Montagfrüh bemerkt worden wäre, hätten wir ein ziemliches Problem“, ist der Einsatzleiter überzeugt.
Brandwachen
Neben den Feuerwehren St. Jakob, Feistritz und Maria Elend standen am Montag noch die FF Rosenbach, Ludmannsdorf und Velden/Wörthersee mit insgesamt 13 Fahrzeugen und 58 Kameraden im Einsatz, ebenso der Polizeihubschrauber Libelle mit zwei Mann und fünf Flughelfern. Die FF Maria Elend wird aufgrund der hohen Temperaturen in den nächsten Tagen noch Brandwachen durchführen.
Als Brandursache wird ein Blitzschlag vermutet, da inmitten des Brandortes eine vom Blitz gespaltene Fichte festgestellt werden konnte. Andere objektive Brandursachen werden laut Polizei derzeit ausgeschlossen, da es sich beim Brandort um ein äußerst steiles und schwer zugängliches Waldstück handelt.