„Es ist kein Zufall, dass eine Veranstaltung wie diese vor einem Theater beginnt, denn ein Theater ist ein Ort, an dem man neue Realitäten erprobt. Und wir wollen eine neue Zukunft erproben und unsere Vorstellungskraft stärken.“ Mit diesen Worten stimmte Regisseur Noam Brusilovsky am Samstagabend die Besucherinnen und Besucher auf die Pride 2024 in Klagenfurt ein. Nächstes Jahr inszeniert der Theatermacher das Stück „QUEERinthia“, in dem er unter anderem darauf hinweisen will, dass es „seit eh und je queere Menschen in Kärnten gibt, nur dass ihre Geschichten nie erzählt wurden“.
Rund 600 Menschen haben sich am Samstag in (hauptsächlich) bunte Schale geworfen, um gemeinsam die Regenbogenparade zu feiern. „Let Me Love You“ lautete das Motto der neunten Pride in Klagenfurt. Die Demonstration, die heuer um mehrere Wochen verschoben worden ist, macht auf die Vorurteile und Diskriminierung von LGBTQAI+-Personen aufmerksam. Kurz nach 17 Uhr starteten Ansprachen vor dem Stadttheater. „Wir werden oft gefragt, warum es eine Pride noch braucht, wir sind doch eh schon alle gleichberechtigt“ ,sagte Tara Laßnig. „Und dann sehen wir rechts gesinnte Menschen den ,Stolzmonat‘ ausrufen, womit sie unsere Sichtbarkeit wieder einschränken und uns Angst machen wollen.“ Doch das wolle man nicht zulassen. Bea Samwald von „Queer Klagenfurt“ ergänzte: „Wir sind heute nicht nur für Klagenfurts oder Österreichs queere Menschen auf der Straße, sondern für jene der ganzen Welt.“
Nach den Ansprachen führte der Demonstrationszug über den Ring, durch die Innenstadt und endete wieder im Goethepark, wo weiter gefeiert wurde. Rund 400 Menschen weniger als letztes Jahr kamen laut Polizei am Samstag zur Regenbogenparade. Vorfälle wie 2023 - da breiteten unbekannte Männer ein Plakat mit der Aufschrift „#keine_PrideParade“ am Dach der City Arkaden aus - gab es dieses Jahr nicht. Trotzdem wurde vor Beginn der Parade darauf hingewiesen, unbedingt jeden Vorfall sofort der anwesenden Polizei oder den Ordnern der Veranstalter zu melden.