Der ganz normale Sticker-Wahnsinn am Villacher Kirchtag 2024: Nachdem die schlagende Burschenschaft Arminia am Sonntag begonnen hatte, Sticker mit einem (falsch wiedergegebenen) Zitat des umstrittenen AfD-Politikers Maximilian Krah zu verteilen und die Kleine Zeitung exklusiv darüber berichtete, gab es großen Wirbel.
Von Empörung bis „Who cares“
SPÖ, Grüne und Team Kärnten zeigten sich empört ob des Zitats („Seid rechts, dann klappt es auch mit den Frauen“), einzelne hochrangige Vertreter der SPÖ gingen auf ihren privaten Social-Media-Accounts sogar noch weiter. Die Burschenschaft ihrerseits reagierte auf Instagram mit einem GIF von Donald Trump und dem Spruch „Who cares?“ – also: „Wen interessiert es?!“
„Seid links, dann …“
Bald darauf gab es einen weiteren Sticker der Burschenschaft, der eine gezielte Provokation mit dem ersten nahelegt: So schnell reagiert man wohl kaum mit einem neuen Sticker, wenn man die öffentliche Aufregung nicht bereits einkalkuliert hätte.
Auf diesem neuen Sticker ist der ursprüngliche zu sehen, jedoch in adaptierter Form. Das Wort „rechts“ wurde mit „links“ ersetzt, aus dem Zitatgeber „Maximilian Krah“ wurde „Da kraht kana“. Angespielt wurde darauf, dass ihrer Meinung nach keine derartige Aufregung geherrscht hätte, wenn dasselbe von linker Seite verteilt worden wäre. Vergessen wurde dabei aber, dass das Zitat eben nicht von irgendjemandem stammt, sondern von Maximilian Krah und damit von einem der umstrittensten Personen der europäischen Politik.
Dritter Sticker – offiziell anonym
Nun bekommt die Posse eine weitere Episode: Ein in gelb gehaltener Sticker wurde seit heute mehrmals am Kirchtagsgelände gesehen – darauf bekommt man zu lesen: „Seid NETT zueinander. Dann klappt es mit ALLEN.“ Unterschrieben ist der Spruch mit „Die Kirchtagsbusserln“.
Auch wenn dieses also anonym ist, vermuten manche die Urheberschaft irgendwo im Bereich der Stadt Villach. Dafür würden der gelbe Hintergrund – dasselbe Gelb, das auch die Stadt in ihrem offiziellen Auftritt trägt – und das aktuelle Kirchtagslogo sprechen. Wer auch immer dahinter steckt, eines dürfte Konsens sein: Mit diesem Spruch dürfte niemand ein Problem haben – ob das gewollt ist, steht jedoch auf einem anderen Papier.