„Das Haus war in einem sehr schlechten sanitären Zustand, es war komplett verdreckt.“ So beschreibt Reptilienzoo-Chefin Helga Happ die Umstände, in welchen vor rund 14 Tagen 36 Reptilien, darunter 35 Schlangen und eine Echse, gefunden wurden. Das Haus in Drobollach am Faaker See war verlassen. Happs Sohn, der Biologe Johannes Happ, wurde mit einer Tierpflegerin gerufen, um die Tiere einzufangen.
Derzeit haben sie im Reptilienzoo eine vorübergehende Bleibe gefunden. Eine Herausforderung, denn manche der ungiftigen Schlangen sind „sehr großwüchsig, so um die zwei Meter lang“. 14 Giftschlangen, darunter Levanteotter, eine Vipernart aus Osteuropa, werden ebenfalls versorgt. Was mit ihnen passiert, muss erst noch geprüft werden.
Bestialischer Gestank
Auch wenn man es anders erwartet hätte, ging es den – noch lebenden – Tieren nicht zu schlecht. „Die Terrarien sahen in dem Haus noch am besten aus. Die Tiere hatten frisches Wasser, ihr körperlicher Zustand war auch recht gut, ein paar waren nur etwas zart geraten“, sagt Happ. Trotzdem war es für Happs Mitarbeiterin der „grausigste Einsatz“, den sie bisher erlebt hatte. „Ein paar Schlangen waren bereits tot, verwest, von Maden und Käfern befallen“, erzählt Helga Happ. Zudem sei der Gestank in dem Haus bestialisch gewesen. „Der Kot aus den Terrarien wurde einfach in einen Kübel daneben geworfen.“ Rund sechs Stunden dauerte das Fangen und Dokumentieren der Tiere.
Ob der Besitzer einige oder keines der Tiere zurückbekommt, wird erst noch entschieden. „An sich ist die Haltung von Giftschlangen und gefährlichen Tieren verboten. Die anderen sind innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt meldepflichtig.“ Allerdings sei es sehr unwahrscheinlich, dass die Reptilien erst zwei Wochen in dem Haus waren.