Der Juli macht sich in seiner letzten Woche auf, alle bisherigen Temperatur-Rekorde in Kärnten zu brechen: „Es wird wieder heiß, aber instabiler. Ein Hochdruckeinfluss prägt den Freitag und den Samstag in Kärnten und Osttirol. Wir werden wieder vielerorts die 30 Grad Marke knacken“, prognostiziert Alexander Hedenig, Meteorologe der GeoSphere Austria. Nur im Westen, in Oberkärnten und Osttirol können sich vereinzelt Quellwolken über dem Bergland bilden, die ein paar Tropfen Regen mitbringen. Aber auch dort sei die Wahrscheinlichkeit für ausgeprägte Regenschauer gering: „In Unterkärnten von Villach bis ins Lavanttal werden in einigen Ballungsräumen schon am Freitag Höchsttemperaturen um und vielleicht auch über 30 Grad gemessen werden.“
Noch heißer wird der Samstag, an diesem Tag sind laut dem Wetterdienst in Villach, Klagenfurt oder in Kärntens Hitzehotspot Ferlach mehr als 32 Grad drin. „Auch der Sonntag startet beim Hochamt und der festlichen Eröffnung des 79. Villacher Kirchtags noch freundlich. Ab dem Nachmittag befinden wir uns aber in einer Trogachse, die ein hohes Risiko für Gewitter mitbringt“, sagt Hedenig. Anders ausgedrückt, eine Kaltfront streift im Norden Kärnten und Osttirol und führt zu einer Labilisierung. „Es ist eine ähnliche Wetterlage wie vergangenen Freitag, die die längste Hitzewelle Kärntens beendete und heftige Unwetter auslöste“, sagt Hedenig.
Zeitpunkt noch offen
Andres als vor einer Woche streift die Kaltfront Kärnten und Osttirol aber etwas weiter nördlich, die tatsächlichen Auswirkungen seien laut den Modellen deshalb noch unsicher. „Auch der genaue Zeitpunkt, wann sich die Kaltfront melden wird, ist noch nicht eindeutig. Ab dem frühen Nachmittag ist damit zu rechnen. Allerdings, je später, umso heftiger können die Gewitter ausfallen“, weil mit steigender Hitze - auch am Sonntag könnten die Temperaturen noch bis auf 30 Grad hinaufklettern - die Luft energiereicher werde, erklärt Hedenig.
Die Unwetter werden vom Nordwesten kommend in Richtung Südosten ziehen. Derzeit rechnen die Meteorologen damit, dass die Gewitterfront am frühen Nachmittag über Osttirol und Oberkärnten aufkommen wird. Unterkärnten wird der Sturm am späten Nachmittag und Abend treffen. Rechnen müsse man mit Starkregen und kräftigen Sturmböen. Die Hagelgefahr sei gering, könne aber lokal auftreten.
Heiß und instabil
Spätestens in den frühen Nachtstunden sollte der Sturm vorübergezogen sein: „Schon am Montag wird es im Tagesverlauf trocken und stabil mit leichtem Hochdruckeinfluss sein“, sagt Hedenig. Die kurzzeitige Abkühlung falle gering aus. Höchsttemperaturen um 28 seien am Montag zu erwarten. Spätestens am Dienstag ist der Hochsommer zurück: 30 Grad. Auch der Mittwoch wird heiß, allerdings steigt da wieder die Gewittergefahr. Zumindest bis um Ende der Woche, also in den August hinein, bleibt der Trend gleich: „Heiß, sonnig, aber weniger stabil als in der ersten Julihälfte.“
35 Grad an der Adria
Entlang der Adriaküste von Lignano in Italien bis nach Zadar in Kroatien gibt es bis Ende nächster Woche nur einen Trend: „Sehr viel Sonne und Temperaturen um und über 35 Grad. Die Gewittergefahr entlang der Küste ist gering“, verspricht Hedenig allen Adriaurlaubern.