Ein Tipp vorweg: Wer in Begleitung eines Partners unterwegs ist, der alte Steine nicht schätzt, wird bei Außentemperaturen um die 33 Grad wohl alleine aus dem klimatisierten Auto aussteigen. Praktischerweise (für alle Beteiligten) steht - zumindest in diesem Fall - das Objekt der historischen Begierde unmittelbar neben einer Landstraße mit Parkbucht.
Der Stein von Krkavče ist nach seiner Lage benannt. Er steht in der Nähe des Dorfes Krkavče im Hinterland der slowenischen Küstenstadt Koper. Der zweieinhalb Meter hohe Monolith, von dem nur 1,6 Meter aus der Erde schauen, zeigt auf seiner Ost- und Westseite Reliefs eines Menschen mit ausgebreiteten Armen, der von einem Strahlenkranz umgeben ist.
Forscher interpretieren die Darstellung und deren Alter unterschiedlich. Während einige den „Strahlenmännchen“ ein Alter von bis zu 3000 Jahren zuschreiben, datieren andere sie in die Jahrhunderte um Christi Geburt. Ein Relief, so eine weitere Interpretation, könnte den rätselhaften Sonnengott Mithras, das andere Christus zeigen. Außerdem soll der Stein am Schnittpunkt von fünf Kirchen liegen, die angeblich errichtet wurden, um dem „heidnischen Bildnis“ die „Macht“ zu rauben.
Heute kann nichts mehr geraubt werden. Der Original-Monolith steht im Regionalmuseum Koper, sein Abbild vor Ort ist eine 1:1-Kopie.